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2006:3 Partizipation, Demokratie und Bürgerschaft in europäischen Kontext |
Petra Rakušanová, Blanka Řeháková |
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Diese Studie konzentriert sich auf die Beziehung zwischen der Partizipation und der Bürgerschaft
und ihren Einfluss auf die Formierung und Funktionsweise einer effektiven repräsentativen Demokratie. Im ersten Teil der Arbeit wird der theoretische Rahmen zur Untersuchung der Themen Demokratie, Partizipation und Bürgerschaft gebildet. Der zweite Teil der Studie konzentriert sich auf die Analyse der Demokratie in Tschechien. Sein Ziel ist – nach der Begründung des theoretischen Rahmens im ersten Teil – der Entwurf eines praktischen Rahmens der Funktionsweise der Demokratie zur weiteren Analyse der empirischen ISSP-Angaben aus dem Jahre 2004 zum Thema Bürgerschaft. Die Grunderkenntnis der Studie ist der bedeutende Einfluss soziodemographischer Charakteristika auf die Partizipation und der Einfluss der Partizipation und des Vertrauens in Institutionen auf die Wahlbeteiligung. Das Vertrauen in Institutionen wird klar von der Zufriedenheit der Befragten mit der politischen und wirtschaftlichen Situation beeinflusst. Man kann schlussfolgern, dass das Vertrauen in die Institutionen darauf beruht, wie der Staat seine Verpflichtungen erfüllt. Nicht zuletzt haben wir herausgefunden, dass ein klarer linearer Zusammenhang zwischen dem Vertrauen in die EU-Mitbürger und der Wahlbeteiligung an den Wahlen ins Europäische Parlament (EP) besteht. Die Lebensfähigkeit und Legitimität der Demokratie in Tschechien und in Europa hängt allgemein von der Effektivierung der Bindungen zwischen der politischen Elite und den Bürgern ab. Durch das aktive Bemühen der politischen Repräsentanz sollte es zu einer höheren Einbindung der Bürger in das politische und bürgerliche Leben kommen.
Schlüsselworte
Demokratie, Partizipation, Bürgerschaft, Tschechien
Zusammenfassung
Diese Studie konzentriert sich auf die Beziehung zwischen der Partizipation und der Bürgerschaft und ihren Einfluss auf die Formierung und Funktionsweise einer effektiven repräsentativen Demokratie.
Im ersten Teil der Arbeit wird der theoretische Rahmen zur Untersuchung der Themen Demokratie, Partizipation und Bürgerschaft gebildet. Jedem dieser Themen ist ein eigenes Unterkapitel gewidmet. Zuerst werden die historischen Wurzeln und wichtigsten Meilensteine der demokratischen Theorie definiert. Die Studie weist auf die Kontinuität und die hohe Aktualität der grundlegenden Fragen der Demokratie und gleichzeitig auf die notwendige Verbindung von theoretischen Demokratie-Studien und empirischen Untersuchungen der Realität hin. Sie definiert die theoretisch-empirische Verbindung der Begriffe „Bürgergesellschaft“ und „Bürgerpartizipation“ und stellt verschiedene Sichtweisen der Bürgerschaftsstudien sowie die Grundformen, die historische Entwicklung und die aktuelle Auffassung der Bürgerschaft im Kontext der Europäisierung dar.
Der zweite Teil der Studie konzentriert sich auf die Analyse der Demokratie in Tschechien. Sein Ziel ist – nach der Begründung des theoretischen Rahmens im ersten Teil – der Entwurf eines praktischen Rahmens der Funktion der Demokratie zur weiteren Analyse der empirischen ISSP-Angaben aus dem Jahre 2004 zum Thema Bürgerschaft. Zuerst werden ausgewählte Aspekte der Bürgerpartizipation beschrieben und analysiert. Danach folgen Grundcharakteristiken des Rechtsstaates und des Vertrauens darin. Zum Abschluss des zweiten Teils werden die Stärken und Schwächen der Demokratie in Tschechien bewertet, die als völlig konsolidiert bezeichnet werden kann. Sowohl im politischen als auch im bürgerlichen Leben existiert jedoch Raum für eine Erhöhung der Qualität der Demokratie.
Im dritten Teil der Studie werden die ersten Ergebnisse der umfangreichen Bürgerschaftsstudie vorgestellt, die 2004 im Rahmen des ISSP-Projekts durchgeführt wurden. Wir haben festgestellt, dass soziodemographische Merkmale wie Geschlecht, Alter, Bildungsstand, subjektive Klassenzugehörigkeit sowie die Größe der Gemeinde, in der die Befragten leben, einen grundlegenden Einfluss auf die Partizipation haben. Die Mitgliedschaft in politischen und bürgerlichen Organisationen hat ebenfalls Einfluss auf die Wahlbeteiligung. Das Vertrauen in Institutionen wird klar von der Zufriedenheit der Teilnehmer mit der politischen und wirtschaftlichen Situation beeinflusst. Man kann schlussfolgern, dass das Vertrauen in die Institutionen darauf beruht, wie der Staat seine Verpflichtungen erfüllt. Nicht zuletzt haben wir herausgefunden, dass ein klarer linearer Zusammenhang zwischen dem Vertrauen in die EU-Mitbürger und der Wahlbeteiligung an den Wahlen ins Europäische Parlament (EP) besteht.
Zum Abschluss lässt sich feststellen, dass die Problematik der Partizipation und Bürgerschaft nicht nur theoretisch und als Forschungsthema sehr aktuell sind, sondern auch politisch. Die Lebensfähigkeit und Legitimität der Demokratie in Tschechien und in Europa hängt allgemein von der Effektivierung der Bindungen zwischen der politischen Elite und den Bürgern ab. Durch das aktive Bemühen der politischen Repräsentanz sollte es zu einer höheren Einbindung der Bürger in das politische und bürgerliche Leben kommen. Nicht nur im Kontext der europäischen Konstitutionalisierung sind die Schlüsselbegriffe des „Plans D“ – Demokratie, Dialog und Diskussion so aktuell.
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