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2001:10 Differenzierung des Reproduktions- und Familienverhaltens in europäischen Ländern |
Jitka Rychtaříková, Simona Pikálková, Dana Hamplová |
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Der Text befasst sich mit der Differenzierung des Reproduktions- und Familienverhaltens in den europäischen Ländern und weist auf die Tatsache hin, dass die einzelnen europäi-schen Länder trotz vieler Übereinstimmungen und Ähnlichkeiten unterschiedlich sind. Eu-ropa ist kein einheitlicher Kulturraum und die einzelnen Gesellschaften unterscheiden sich nicht nur in den Haltungen, sonder auch im realen Verhalten, besonders in den Fragen der Annehmbarkeit verschiedener Arten von Zusammenleben. Die Studie besteht aus drei Tei-len. Der erste Teil bietet eine kurze Übersicht der demographischen Entwicklung der letz-ten Jahre, der zweite und dritte Teil befassen sich mit einer der größten internationalen Vergleichsuntersuchungen Family and Fertility Study (FFS). Der zweite Teil bringt eine Übersicht der bisherigen Studien, der dritte bringt kurz die FFS Ergebnisse, und dies aus dem Bereich des Partner- und Reproduktionsverhaltens.
Zusammenfassung
Der Text bringt eine kurze Information über die Untersuchung der Familie und Reproduk-tion (Family and Fertility Surveys - FFS) sowie deren Grundresultate. Die FFS Unter-suchung verlief unter dem Schirm der Bevölkerungskommision der UNO und ihr Haupt-ziel war zur Aufklärung der demographischen Änderungen im Zusammenhang mit der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung beizutragen.
Die europäischen Länder waren einer grundsätzlichen demographischen Änderung aus-gesetzt, dieman manchmal in der Fachliteratur "der zweite demographische Übergang" nennt. Seit den 60er Jahren sank die Fruchtbarkeit bis auf ein Niveau, das nicht einmal eine natürliche Reproduktion der Bevölkerung sichert. Das Sinken der Fruchtbarkeit war auch durch eine qualitative Änderung des Partner- und Familienverhaltens begleitet. Die For-men des Familienlebens werden differenzierter und das unverheiratete Zusammenleben wurde häufiger. Die Ehen sind weniger stabil und es wächst der Anteil der unvollständigen Familien. Obwohl diese Entwicklung fast alle europäischen Länder betraf, bestehen ständig wesentliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, denn Europa ist kein einheitlicher homogener Kulturraum. Die Unterschiede zwischen den Ländern betreffen dabei nicht nur die Stellungen, sondern auch das reale Verhalten.
Der vorliegende Text ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil gibt eine Übersicht der demographischen Entwicklung der europäischen Länder im Zusammenhang mit der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung. Die weiteren zwei Teile bringen Informationen über die Untersuchung der Familie und der Reproduktion (FFS). Der Teil zwei referiert kurz über die bis jetzt publizierten Studien und Fragen, mit denen sie sich befassten. Der letzte, dritte Teil befasst sich mit den FFS-Grundergebnissen und versucht diese Daten-sammlungen dem tschechischen Leser näher zu bringen. Die Daten werden im internation-alen Vergleich vorgelegt und dem Alter, wann die Leute das Heim der Eltern verlassen, dem Alter, wann sie ein Partnerleben beginnen, aber auch den Arten der ersten Partnerge-meinschaft wird Aufmerksamkeit gewidmet. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sich die Länder nicht nur in der Zahl der unverheirateten Gemeinschaften und im Grad der Akzeptierung dieser Form des Zusammenlebens unterscheiden, sondern auch im alleinigen Begriff des unverheirateten Zusammenlebens. Während man im Falle Nordeuropa ein un-verheiratetes Zusammenleben als langfristigeren Bund auffassen kann, das alternativ eine legale Ehe repräsentiert, in den übrigen Teilen Europas überwiegen eindeutig voreheliche unverheiratete Gemeinschaften, die eher eine Probe vor dem Einstieg in einen legalen Bund sind. Die Studie bringt gleichfalls Informationen über die Entwicklung unverhei-rateter Gemeinschaften sowie darüber, welcher Anteil sich in eine legale Ehe umwandelt und wie viele Paare auseinander gehen. Wie sich die einzelnen Typen der Bündnisse im Zerfallrisiko unterscheiden, wird auch aufmerksam untersucht. Die FFS Daten bestätigen in dieser Frage die Ergebnisse älterer Studien, die auf die Tatsache aufmerksam machen, dass die stabilste Form eines Bündnisses die sogenannten direkten Ehen sind, d.h. ohne vor-heriges Zusammenleben und Proben abgeschlossene Ehen. Am wenigsten stabil sind demgegenüber unverheiratete Gemeinschaften. Nach einem vorehelichen unverheirateten Zusammenleben abgeschlossene Ehen sind zwar stabiler als unverheiratetes Zusammenle-ben, lassen sich aber öfter als direkte Ehen scheiden. Im letzten Teil werden Länder nach der Struktur der Familie, der Größe der Familie, der Gesamtfruchtbarkeit, aber auch dem Anteil beschäftigter Frauen verglichen.
Schlüsselwörter
Familienverhalten - Partnerschaft - Ehe - unverheiratetes Zusammenleben - Fruchtbarkeit - Scheidungsrate - Zerfall der Bündnisse
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