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2001:11 11. September - Internationale Internetkommunikationsuntersuchung |
Hynek Jeřábek, Eva Veisová |
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Dieser Arbeitstext umfasst die ersten Ergebnisse der unikaten internationalen Inter-net-unter-suchung der Einstellungen und des Kommunikationsverhaltens in den Stunden nach dem Angriff am 11. September. Die wichtigsten Probleme unserer Untersuchung waren die ersten Reaktionen sowie Emotionen der Menschen, die über die Angriffe erfuhren, so-wie die Modelle ihres Kommunikationsbenehmens. Das wichtigste Ergebnis für unsere "Inter-net-population" war die überraschende Enthüllung der fortschreitenden Wichtigkeit persönlicher Verständigung unter den Menschen. 99% der Respondenten diskutierten diese Ereignisse mit anderen Leuten, Freunden und Verwandten, 90% von denen im Laufe einer Stunde oder länger und 66% von dieser Gruppe den ganzen Rest des Tages lang. Die Daten be-gannen wir zwei Tage nach den Angriffen in drei Sprachversionen (tschechisch, eng-lisch und deutsch) zu sammeln und wir erhielten 2578 gültige ausgefüllte Fragebogen, vor-wiegend in der ersten Woche nach den Angriffen. Unsere Respondenten waren meistens Tschechen (2090), aber wir bekamen auch 488 ausgefüllte Fragebogen von Ausländern aus vielen Ländern der Welt. 59% unseres Komplexes bilden Männer und 41% sind Frauen. Unsere Respondenten sind junge, überdurchschnittlich gebildete Leute. Fast alle (95%) benützen zur Kommunikation den Computer. Der Text öffnet die Frage der Methodologie der Internetuntersuchung. Das Wichtigste für generalisierende Aussagen sind wiederholte Ant-worten, gegenseitig sich wesentlich unterscheidender Bevölkerungsschichten sowie auch theoretisch fundierte hypothetisch erwartete zwischenkulturelle Unterschiede.
Zusammenfassung
Die internationale Internetkommunikationsuntersuchung, die Daten von mehr als zweitau-send Respondenten aus der Tschechischen Republik und auch aus der ganzen Welt sam-melte, entstand spontan am 11. September als Reaktion auf die terroristischen Angriffe auf die amerikanischen Städte New York und Washington. Ihr Ziel war mittels Internet die unmittelbare Reflexion dieses außergewöhnlichen Ereignisses in der Stellungnahme sowie Ver-haltensweisen der Menschen auf der ganzen Welt zu erfassen.
Die Ereignisse vom 11.9.2001 betrafen wesentlich, unmittelbar und augenblicklich alle Menschen auf der ganzen Welt. Als Untersuchungsvorhaben war zu ermitteln, eher noch die Respondenten vergessen oder bevor sie in ihren Aussagen durch Massenkommu-nikationsmittel beeinflusst werden, wie die ersten, augenblicklichen Reaktionen der Men-schen auf die Ereignisse vom 11. September waren und wie ihr Kommunikationsverhalten war. Um es zu ermöglichen, die Untersuchung wirklich schnell zu beginnen und Ant-worten im internationalen Maßstab zu erhalten, war das Untersuchungsvorhaben bereits vom Anfang an als eine offene On-line-Untersuchung projektiert. Als Befragungsmedium wurde das Internet gewählt, das ein schnelles Datensammeln in einem großen Maße sowie eine sofortige, durchgehende und flexible Datenverarbeitung ermöglicht. Es war für uns auch die einzige wirtschaftlich erschwingbare Art und Weise des Datensammelns. Diese Umfrageweise, bei der Freiwillige mittels Internet antworten, bringt allerdings beträchtlich schwierige methodologische Fragen mit. Unter welchen Bedingungen und mittels welchen Verfahrensweisen ist es möglich allgemeine Erkenntnisse auf Grund der Feststellungen, die die einzelnen Bevölkerungsschichten betreffen, zu formulieren?
Unsere Respondenten waren vorwiegend Tschechen (2090), aber wir erhielten auch 488 ausgefüllte Fragebogen von Ausländern aus vielen Ländern der Welt. 59% unserer Re-spon-dentengruppe bilden Männer und 41% Frauen. Unsere Respondenten sind junge, über-durchschnittlich gebildete Leute. Fast alle (95%) benutzen zur Kommunikation den Computer.
Bei der Internetuntersuchung der Bevölkerung, in der nur der kleinere Teil der Be-wohner Zutritt zum Internet hat, in der CR waren es zur Zeit der Untersuchung ungefähr 25 bis 35% der Bevölkerung), steht keine Auswahlgruppe zur Verfügung, die die Bevöl-kerung des Staates (oder mehrerer Staaten) repräsentieren würde. Auch in einer Internet-unter-suchung dieser Art bemühen wir uns jedoch um eine verallgemeinernde Aussage. Es ist notwenig die bereits früher benutzten, die Aussagen aus den Daten, die nicht über die ganze Bevölkerung aussagen, verallgemeinernden Methoden zu entdecken, zu begründen und zu verteidigen, bzw. anzuwenden. Diese Methodologie unterscheidet sich wesentlich von den traditionellen Weise der Datenverarbeitung bei Untersuchungen der öffentlichen Meinung, bei der die Hauptergebnisse Prozentanteile der Ansichtsvarianten für die re-prä-sen-tative Bevölkerung darstellen.
Die auf der Nutzung der von Freiwilligen ausgefüllten Angaben beruhende Methodo-logie baut:
1) auf sich wiederholenden gleichen Aussagen gegenseitig sich wesentlich unterschei-dender Bevölkerungsschichten,
2) auf wesentlich sich unterscheidenden Aussagen unterschiedlicher Untergruppen von Respondenten und
3) auf theoretisch begründeten Implikationen, bei denen aus ermittelter Teilabhängigkeit logisch die gleiche wahrscheinliche oder sogar wahrscheinlichere Abhängigkeit allge-meineren Charakters abgeleitet werden kann.
Vom methodologischen Gesichtspunkt wäre es möglich die durchgeführte Unter-suchung als ein Pionierprojekt zu betrachten, das in gewissen Maße den Weg antizipiert, auf dem in Zukunft die elktronische Befragung fortschreiten kann.
Die Untersuchung "11. September" kann als offenes Projekt charakterisiert werden, dessen Ambitionen außer der Auswertung der bisherigen Ergebnisse auch das Ermöglichen des freien Zugangs zu Daten und Ergebnissen, deren Teilung mit anderen Untersu-chungs-gruppen, gleichfalls das Streben weitere Kommunikationsuntersuchungen zu initieren, die Methodologie der Internetuntersuchung sowie die Methodologie der Datenanalysen aus dieser Art der Untersuchung zu entwickeln, und dadurch allen eine internationale Plattform der Kommunikationsuntersuchung zu schaffen, sind.
Die Untersuchung war Dank der Blitzzusammenarbeit mit der Firma Network Media Services am 13.9.2001 in drei Sprachversionen (englisch, tschechisch und deutsch) auf den Internetadressen angelaufen: www.nms.cz/usa/en www.nms.cz/usa/cz www.nms.cz/usa/de. Den Fragebogen mit 41 Fragen füllten die Respondenten selber im Internet aus und sand-ten ihn ausgefüllt auf die angeführten Internetseiten. Die Daten wurde auf dem Server un-ter der zutreffenden Adresse gesammelt. Die Antworten von 1577 Respondenten der ersten Woche nach den Ereignissen umfassenden Ergebnisse präsentierten wir am 21.9.2001 auf der internationalen Konferenz der Weltorganisation für Forschung der öffent-lichen Mein-ung WAPOR in Rom, die umfangreicheren, aus den vollständigen Angaben von 2578 Re-spondenten hervorgehenden Ergbenisse fassten wir im Referat auf der regionalen Kon-fe-renz der WAPOR in Warschau am 11.11.2001 zusammen.
Das wichtigste Ergebniss der Untersuchung war die Enthüllung der fortschreitenden Wich-tig-keit der persönlichen Kommunikation unter den Menschen für unsere "Internet-generation". 99% der Beantwortenden diskutierten diese Ereignisse mit anderen Leuten, Freun-den und Verwandten, 90% von ihnen im Zeitraum einer Stunde oder länger und 66% von der ganzen Gruppe den Rest dieses Tages lang. Die Leute erfuhren über diese schrecklichen Ereignisse meistens aus den Fernsehapparaten. Das wissen wir aus den Er-gebnissen vieler Untersuchungen in der Welt. Es galt auch für unsere besondere "Internet-generation", auch wenn im geringeren Maße. Die zweite häufigste Quelle der primären Infor-mation über die Angriffe war für unsere Respondenten der "persönliche Kontakt".
Die Ereignisse vom 11. September werden meistens als "Terrorismus" (84%) be-zeich-net, bzw. als "Tragödie" (71%).In den Erwägungen über die Anstifter der Angriffe wurde am häufigsten eine "gut organisierte Gruppe" angeführt (81%). "Ich war schock-iert", war die häufigste Antwort auf die Frage nach der sofortigen emotionalen Reaktion auf das Ereignis. Angst als Reaktion im Augenblick, in dem sie über die Angriffe erfuhren, gaben öfters Frauen als Männer zu. Es zeigten sich auch bedeutsame Unterschiede unter den einzelnen Bevölkerungen der einzelnen Kontinente. Eine nähere, und demnach reale-rere Gefahr, die die Angriffe für die Bevölkerung der Respondenten des amerikanischen Kontinents bedeuteten, kam im Annähern der emotionalen Reaktion der Angst bei Män-nern und Frauen zum Unterschied von allen europäischen Untergruppen zum Ausdruck.
Die aus den spontanen Reaktionen auf die offenen Fragen erhaltenen Ergebnisse bestätigten die Verteilung der Antworten in Varianten geschlossener Fragen in allen ange-wandten Gebieten.
Das Kommunikationsverhalten in den Stunden nach den Angriffen untersuchten wir mittels einer umfangreichen Batterie von Fragen auf der Frequenz von Telefongesprächen im festen und auch mobilen Telefonnetz und auch im Umfang persönlicher elektronischer Kommunikation in dieser außergewöhnlichen Lage. Es zeigte sich, dass unsere spezifische "Internetbevölkerung" überhaupt nicht außerordentlich die Zahl an Telefongesprächen erhöhte (einen Anstieg signalisierte ungefähr ein Fünftel der Respondenten). Die Angaben über die Weise und Frequenz persönlicher elektronischer Kommunikation sind in einer solchen außergewöhnlichen Situation, wie die Ereignisse vom 11. September waren, im weiten Maße ein Unikat und können deshalb zukünftigen Vergleichen mit Ergebnissen anderer Internet- oder auch klassischen Kommunikationsuntersuchungen dienen.
Schlüsselwörter
11. September, interpersonelle Kommunikation, internationale Kommunikations-unter-su-chung, On-line-Untersuchung, Internetuntersuchung - Methodologie, Stellungnahme, Kom-muni-kations-verhalten, Internet, elektronisches Befragen, WAPOR, Terrorismus, emo-tionale Reaktion, persönliche elektronische Kommunikation
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