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2004:1 Die Wahlen zum Europäischen Parlament 2004 – Eine Analyse der Wahlbeteiligung und der Parteipräferenzen in der Tschechischen Republik |
Lukáš Linek |
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Für die Wahlen zum Europäischen Parlament 2004 war unter anderem der allmähliche Rückgang der Wahlbeteiligung typisch, der schon längere Zeit zu beobachten ist und der sich auch hier zeigte. Sie brachten gleichzeitig in den meisten Mitgliedsstaaten der EU erhebliche Niederlagen für die Regierungsparteien und Wahlerfolge für diejenigen Parteien mit sich, die das Misstrauen und die Skepsis der Wähler gegenüber der EU artikulierten. Deshalb analysiert der Text die Gründe für die geringe Wahlbeteiligung, die Wählerwanderungen und ihre Gründe sowie die Folgen für die Wahlergebnisse der Parteien. Der Text zeigt, dass die sinkende Wahlbeteiligung nicht nur ein Problem der Europawahlen ist, sondern auch andere Wahlen in den europäischen Staaten betrifft, und er bringt sie in Verbindung mit dem schwindenden Vertrauen in die Politik und in die Politiker allgemein. Anhand der Daten aus der Tschechischen Republik verweist er hinsichtlich der Wahlbeteiligung auf Zusammenhänge im Bereich der Soziodemographie und der politischen Einstellungen sowie auf die Gründe für die geringe Wahlbeteiligung. Im zweiten Teil des Textes stehen die Wählerwanderungen im Mittelpunkt - also die Wanderungsbewegungen der Wähler zwischen den einzelnen Parteien, die anhand einer Analyse der geographischen, soziodemographischen und sozialen Charakteristiken erklärt werden. Bei der Analyse nutzt der Autor drei Typen von Daten. Der erste umfasst die Wahlergebnisse der Parlamentswahlen 2002 und der Europawahlen 2004 sowie die Abstimmungsergebnisse des Referendums über den EU-Beitritt der Tschechischen Republik. Diese Daten wurden vom Tschechischen Amt für Statistik zusammengestellt und publiziert. Den zweiten Datentyp bilden die Charakteristiken der tschechischen Kreise im Bezug auf die religiösen, sozialen und Bildungsstrukturen, die Höhe der Durchschnittslöhne und die Arbeitslosenquote sowie im Hinblick auf den Bevölkerungsanteil, der in den Städten lebt. Der dritte Datenkomplex stammt aus der Meinungsumfrage European Election Study 2004, die das Zentrum für Meinungsumfragen (CVVM) am Soziologischen Institut der Akademie der Wissenschaften kurz nach den Wahlen durchführte.
Schlüsselwörter
Wahlen zum Europäischen Parlament - Wahlbeteiligung - Wählerwanderungen
Zusammenfassung
Für die Wahlen zum Europäischen Parlament 2004 war unter anderem der sich fortsetzende Trend eines allmählichen Rückgangs der Wahlbeteiligung typisch, und sie brachten gleichzeitig in den meisten Mitgliedsstaaten der EU erhebliche Niederlagen für die Regierungsparteien und Wahlerfolge für diejenigen Parteien mit sich, die das Misstrauen und die Skepsis der Wähler gegenüber der EU artikulierten. Deshalb analysiert der Text die Gründe für die geringe Wahlbeteiligung, die Wählerwanderungen und ihre Gründe sowie die Folgen für die Wahlergebnisse der Parteien. Dafür verwendet der Autor drei verschiedene Typen von Daten. Der erste umfasst die Wahlergebnisse der Parlamentswahlen 2002 und der Europawahlen 2004 sowie die Abstimmungsergebnisse des Referendums über den EU-Beitritt der Tschechischen Republik. Diese Daten wurden vom Tschechischen Amt für Statistik zusammengestellt und publiziert. Den zweiten Datentyp bilden die Charakteristiken der tschechischen Kreise im Bezug auf die religiösen, sozialen und Bildungsstrukturen, die Höhe der Durchschnittslöhne und die Arbeitslosenquote sowie im Hinblick auf den Bevölkerungsanteil, der in den Städten lebt. Der dritte Datenkomplex stammt aus der Meinungsumfrage European Election Study 2004, die das Zentrum für Meinungsumfragen (CVVM) am Soziologischen Institut der Akademie der Wissenschaften kurz nach den Wahlen durchführte. Der Autor nutzt den Vergleich der Ergebnisse der Analysen von Wahlbeteiligung und Wählerwanderungen für die Parlamentswahlen 2002 und die Europawahlen 2004 zum größten Teil, um leichter auf die Frage nach den Gründen für die Veränderungen zwischen beiden Wahlen antworten zu können.
Der Text zeigt, dass die sinkende Wahlbeteiligung nicht nur ein Problem der Europawahlen ist, sondern auch andere Wahlen in den europäischen Staaten betrifft, und er bringt sie in Verbindung mit dem schwindenden Vertrauen in die Politik und in die Politiker allgemein. Anhand der Daten aus der Tschechischen Republik verweist er hinsichtlich der Wahlbeteiligung auf Zusammenhänge im Bereich der Soziodemographie und der politischen Haltungen sowie auf die Gründe für die geringe Wahlbeteiligung. Der Autor zeigt den Einfluss der Mittel, die den Wählern zur Verfügung stehen, auf die Wahlbeteiligung sowohl bei den Parlamentswahlen 2002 als auch bei den Europawahlen 2004 - mit zunehmender Bildung, wachsendem Einkommen und höheren Beschäftigtenzahlen wächst auch die Wahlbeteiligung. Gleichzeitig zeigt er, dass die Haltung zur europäischen Integration und zur EU nur einen begrenzten Einfluss auf die Wahlbeteiligung ausübt - dennoch gibt es zwischen 2002 und 2004 einen Unterschied bei der Bedeutung dieser Einstellungen für die Wahlbeteiligung. Eine viel größere Rolle spielen politische Einstellungen wie die Identifikation mit einer Partei oder das Gefühl der Bürger, Einfluss auf die Politik nehmen zu können. Die Überzeugung, dass der Bürger in der Lage ist, auf das Geschehen in der Gesellschaft einzuwirken, und dass die Regierung den Bürgern Gehör schenkt, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Bürger an den Wahlen teilnimmt, erheblich.
Die Analyse der Wählerbewegungen - also der Wanderungsbewegungen der Wähler zwischen den einzelnen Parteien - untersucht zunächst die sinkende Unterstützung für einzelne Parteien, die nicht in allen Kreisen gleich war. Die Stimmenverluste können sowohl auf den allgemeinen Rückgang der Wahlbeteiligung als auch auf die Wanderungsbewegungen der Wähler zwischen den Parteien zurückzuführen sein. Solche Wanderungen gab es zwischen allen Parteien, am stärksten waren sie jedoch von der sozialdemokratischen ČSSD zur kommunistischen KSČM, wobei die soziale Stellung der Bürger eine Rolle spielte. Die Wähler aus den unteren sozialen Schichten (Arbeiter, Arbeitslose, Handwerker, Verkäufer) gingen in viel größerem Umfang von der ČSSD zur KSČM über. Es kam so zu einer Veränderung der gesamten Wählerschaft der ČSSD, die 2002 den Wählern der KSČM ähnelte und sich eher aus den unteren Schichten zusammensetzte, die aber 2004 eher aus den mittleren und höheren Schichten bestand. Insgesamt wurde jedoch die Wahlniederlage der ČSSD nicht durch die Wählerwanderungen von der ČSSD zur KSČM verursacht, sondern dadurch, dass die ehemaligen ČSSD-Wähler zu großen Teilen nicht an der Wahl teilnahmen.
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Volby do Evropského parlamentu 2004 – analýza volební účasti a stranické podpory v České republice - 1. část, s. 1-19 |
Volby do Evropského parlamentu 2004 – analýza volební účasti a stranické podpory v České republice - 2. část, s. 20-43 |
Volby do Evropského parlamentu 2004 – analýza volební účasti a stranické podpory v České republice - 3. část, s. 44-47 |
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