Neuere
Forschungstendenzen in der deutschen Mediävistik
Wie die deutsche
Geschichtswissenschaft insgesamt so begann auch die Mediävistik des 19.
Jahrhunderts die nationalen und mehr noch die machtpolitischen Aspekte als
'Realpolitik' zu verherrlichen. Die tonangebenden Historiker der preußisch-kleindeutschen
Schule, enttäuscht von der mißlungenen Revolution von 1848, stimmten der von
Bismarck "mit Blut und Eisen" herbeigeführten Reichseinigung
zu und projizierten nun ihre eigene Hinwendung zu Staat, Macht und Nation ins
Mittelalter zurück: Die großen Herrscher sahen sie primär im Interesse
eigener Macht handeln. Zwar hätten sie dabei der Religion ihren Tribut
gezollt, aber die Kirche immer nach den Erfordernissen ihrer Politik
behandelt. Das Religiöse schien nur Marginalie, allenfalls zeitübliche
Befangenheit bzw. taktierendes Zugeständnis an den Pfaffengeist. Darüberhinaus
war ein zweites Kennzeichen die Absetzung von allem Welschen und Romanisch-Römischen.
Selbstverständlich hatte das deutsche Volk schon in der Antike bestanden und
sich bereits damals erfolgreich am Rhein verteidigt. Als Aufgabe der Historie
galt es nun, den bis in die Gegenwart andauernden Abwehrkampf darzustellen und
vor allem die originär deutsche Eigenart, das eigentlich deutsche Wesen
herauszuarbeiten
[1]
. Die Rechtsforschung etwa betrieb eine forciert auf deutsche
Rechtsgeschichte vorgenommene Scheidung in 'germanisch', 'romanisch' und
'kanonistisch'. Ulrich Stutz (†1938) nannte das Eigenkirchenwesen (daß
Adelige Kirchen gründeten und sie wie einen 'Eigenbetrieb' führten) eine
germanische Eigenart; noch 1950 ließ Hans Erich Feine ein ganzes Zeitalter
"germanisch geprägten Kirchenrechts" aufscheinen
[2]
. Vielfach wurden Luther und die Reformation als Durchbruch zu
aufgeklärtem und zugleich deutschem Christentum gesehen, als Aufbruch
insbesondere zu deutsch-protestantischer Gelehrsamkeit und Kultur
[3]
.
Von den tonangebenden
Historikern ist als erster Heinrich Sybel (†1895) zu nennen, der 1848
Frankfurter Abgeordneter war und später zum Bismarck-Bewunderer wurde.
"Sybels Maßstab war der geschichtliche Erfolg"
[4]
. Der jüngere Heinrich Treitschke (†1896) erklärte als Wesen
des Staates "zum ersten die Macht, zum zweiten die Macht und zum dritten
nochmals die Macht", wähnte desweiteren schon bei den Germanen "das
unbeschränkte Recht der Persönlichkeit"
[5]
. Georg von Below (†1927) sah überall den preußisch-deutschen
Anstaltsstaat: "Belows 'Gesetz' heißt ohne Einschränkung
'Staatlichkeit'"
[6]
. Selbst Otto Gierke (†1921), der die gesellschaftliche
Horizontale untersuchte und eine genossenschaftliche Bewegung von der
germanischen Volksfreiheit bis zur bürgerlichen Selbstverwaltung hin
entdeckte, zielte auf germanisch-deutsche Eigenart, auf "Volksgeist"
und "Nationalcharakter"
[7]
. Das Ganze wirkte dann auf die aktuelle Politik ein. Der Ausspruch
Bismarcks, "Nach Canossa gehen wir nicht!"
[8]
, eröffnete den Kulturkampf und dürfte ein Reflex von
Giesebrechts >Deutscher Kaisergeschichte< sein
[9]
. Bismarcks Politik resultierte aus "der Überzeugung, daß
Reibung und Konflikt gleichsam die Grundsubstanz aller Politik seien"
[10]
. Noch Wilhelms II. "persönliches Regiment" hatte seinen
Rückhalt an dieser machtorientierten Geschichtsdeutung.
Für die evangelische
Kirchengeschichtsschreibung stand das Mittelalter im Schatten der Reformation,
wie es die großen Dogmengeschichten erkennen lassen: bei Friedrich Loofs
(†1928) als weitgehend unfruchtbare Periode
[11]
und bei Adolf von Harnack (†1930) als schöpferisch erst wieder
seit dem Hochmittelalter
[12]
. Reinhold Seeberg (†1935) deutete das Mittelalter als Reaktion
des germanischen Geistes wider das Lateinisch-Romanische: Die Germanen besaßen
immer schon das "lebhafte Gefühl von der persönlichen Freiheit und
Ehre"; vor allem gab es eine "deutsche Mystik" als Ausdruck der
"Freiheit des Geistes" und als "Vorläuferin sowohl der
Reformation wie der modernen Weltanschauung"; diese Wesensart stand
jedoch "zu der gleichzeitigen Scholastik in einem Gegensatz";
germanisch-deutsch war zumal die "gemeinsame Volksreligion" und so
auch "eine Volkskirche", anders als die "prinzipiell
internationale" römische Kirche. Held und Vollender dieser Geschichte
war selbstverständlich Martin Luther
[13]
. Quellennäher urteilte Albert Hauck (†1918); wohl galt ihm
Chlodwigs Taufe zu Reims als "das erste kirchliche Ereignis, welches
Deutschland unmittelbar betrifft"
[14]
, doch deutete er im Ganzen nicht 'germanisch', negierte sogar eine
sittlich-religiöse Überlegenheit der Franken und beschrieb überhaupt
treffend die mittelalterliche Frömmigkeit
[15]
.
Dem Katholizismus des 19. Jahrhunderts galt das Mittelalter im Gefolge der Romantik als Epoche idealer Christlichkeit. In der Kunst folgte die Neugotik, in der Theologie die Neuscholastik. Der in der Kirchengeschichte herausragendste Vertreter, Johannes Janssen (†1891), opponierte sowohl gegen die Reformation und den nachfolgenden Fürsten-Absolutismus wie ebenso gegen das kleindeutsche Reich von 1871 und dessen Nationalismus. In seiner vielbändigen und auflagenstarken >Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters< (1874/94) (über-)zeichnete er das Spätmittelalter als "eines der gedankenreichsten und fruchtbarsten Zeitalter deutscher Geschichte", als die schlechthin gelungene Synthese von Christentum, Deutschtum und Kirchlichkeit: die Liebe zum Volk, befördert von den Herrschern wie von den Gelehrten und betätigt in "christlichem Socialismus" [16] . Janssen gelangen dabei sozial- und mentalitätsgeschichtliche Beschreibungen, die derzeit wieder Interesse finden [17] .
Für 1900 wird heute eine
Wende zur Kulturgeschichte konstatiert
[18]
, wobei gerade auch Religion neu in den Blick kam: statt des
romantischen Rückgriffs auf das Mittelalter nun der Rückblick in die ganze
Religionsgeschichte
[19]
. Die Folge war ein allgemeines Interesse an Mythen und Mystik, an
Ritus und Kult. Unterschiedliche Programme und große Namen sind zu nennen
[20]
: Ernst Cassirer (†1945), Max Weber (†1920), Ernst Troeltsch
(†1923), Max Scheler (†1928), in Frankreich Émile Durkheim (†1917) und
Lucien Levy-Bruhl (†1939), in England Edward Tylor (†1917), George J.
Frazer (†1941) und Bronislaw Malinowski (†1942), in den Niederlanden
Gerardus van der Leeuw (†1950) und in Schweden Nathan Söderblom (†1931).
In Deutschland entstanden – verspätet – die ersten Lehrstühle für
Religionswissenschaft wie auch Religionssoziologie. Unter den Historikern
sprach zuerst Karl Lamprecht (†1915) von "Kulturgeschichte";
brachte aber dadurch fast die ganze Historikerschaft gegen sich auf
[21]
. Evangelische Theologen begründeten in Göttingen die
Religionsgeschichtliche Schule, welche Religion als etwas sich Entwickelndes
auffaßte und das Christentum in den Rahmen der allgemeinen
Religionsgeschichte stellte
[22]
. Als einer der Wortführer sah Ernst Troeltsch "das
Wesentliche aller Religion nicht in Dogma und Idee, sondern in Kultus und
Gemeinschaft"
[23]
. Auch von der Phänomenologie Husserls (†1938) kamen Anstöße,
weitervermittelt durch Max Scheler (†1928)
[24]
. Weltweite Resonanz fanden zwei 1917 erschienene Bücher: von
Rudolf Otto (†1937) >Das Heilige< (wobei heute das Konzept einer
religiösen Erlebnis-Kategorie fraglich geworden ist), weiter von Friedrich
Heiler (†1967) >Das Gebet<, eine mehr phänomenologische als
historische Darstellung.
Die religionsgeschichtliche Öffnung
verlangte auch von der Kirchengeschichte, mit religionshistorischen Einsichten
zu arbeiten und verstärkt Frömmigkeitsgeschichte zu betreiben. Doch sind
evangelischerseits diese Postulate "nie konsequent in Angriff genommen
worden"
[25]
. Als überragend ist Adolf von Harnack herauszustellen, der in
seiner schon mit jungen Jahren publizierten Dogmengeschichte das Christentum
in den antiken Religionshorizont stellte und dasselbe als höchste
Religionsform, als "Religion der Liebe" bewertete
[26]
. Dennoch blieb er religionsgeschichtlich befangen, denn bei der östlichen
Orthodoxie wie teilweise auch beim Katholizismus war für ihn "nichts
trauriger zu sehen als die Umwandlung der christlichen Religion ... zu einem
Gottesdienst der Zeichen, Formeln und Idole"
[27]
.
Katholischerseits vollzog sich
nur zögerlich eine Hinwendung zur Kultur- und Religionsgeschichte. Als
Beispiel ist der in Straßburg und ab 1919 in Bonn lehrende Elsässer Albert
Eberhard (†1940) zu nennen: Weil alle Religion und so auch das Christentum
im Verbund mit der allgemeinen Kultur stehe, dürfe der Katholizismus nicht
dem Mittelalter verhaftet bleiben, müsse sich vielmehr öffnen für den
Kulturfortschritt der Moderne
[28]
. Kirchenoffiziell wurde aber eine Historisierung des
Offenbarungscharakters befürchtet und solches als 'modernistisch'
gebrandmarkt
[29]
. Anzuführen ist nicht zuletzt Franz-Josef Dölger (†1940)
(nicht zu verwechseln mit dessen Vetter, dem Byzantinisten Franz Dölger), der
mit religionsvergleichenden Arbeiten zu Christentum und Antike hervortrat und
zum Begründer des
>Reallexikons für Antike und Christentum< wurde
[30]
.
Evangelischer- wie
katholischerseits erfuhr die kultur- und religionsgeschichtliche Ausweitung
gleich nach dem Ersten Weltkrieg einen jähen Abbruch in
"antihistorischer Revolution"
[31]
. Gegen eine zu befürchtende Relativierung, ja Auflösung des
Christentums durch Kultur- und Religionsgeschichte setzte Karl Barth (†1968)
seine Dialektische Theologie und zog eine schroffe Trennungslinie gegen alles
Historische, auch zur Kirchengeschichte
[32]
. Bezeichnend etwa sind Leben und Werk Erik Petersons (†1960),
der sich vom Pietismus zur Göttinger Religionsgeschichtlichen Schule und
dabei auch der Liturgie zuwandte, dann aber nach der Kirche als verbindlicher
Lehrautorität fragte und zuletzt konvertierte
[33]
. Ebenso typisch für die Nachkriegs-Wende ist Karl Holl (†1926),
der sich gegen die liberale Theologie stellte, eine Luther-Renaissance heraufführte
und zusätzlich mediävistische Forschungen vorlegte
[34]
. Die katholische Kirchengeschichtsschreibung schied zwischen einer
mehr 'objektiven' Periode bis einschließlich der Romanik und einer mehr
'subjektivistischen' von der Gotik bis zur Moderne. Wortführer wurde hier
Joseph Lortz (†1975), der dieses Konzept in seiner auflagenstarken
>Kirchengeschichte in ideengeschichtlicher Betrachtung< popularisierte:
"Das Mittelalter war eine Zeit des Universalismus, des Objektivismus, des
Klerikalismus"
[35]
, bis dann "seit dem Ende des 13. Jahrhunderts, nein schon
seit Mitte des 12. eine Zersetzung" eintrat
[36]
. Für eine Geschichte
der Religiosität wirkte diese Einschätzung blockierend, galten doch Spätmittelalter
wie auch Renaissance und Barock als "siebenhundertjähriger
Zersetzungsprozeß"
[37]
.
Zugleich verstärkte sich mit dem Ersten Weltkrieg das 'Germanisch-Deutsche'. Das seit der Jahrhundertwende aufgebrochene Religionsinteresse konzentrierte sich nun auf Themen wie 'Germanisierung' des Christentums, 'deutsche' Mystik, 'deutsches' Kirchenrecht oder auch 'deutscher' Heiland und 'deutsche' Heilige, sogar 'deutsches' Christentum. Manches davon konnte ideell in die NS-Bewegung eingehen. Der ob seiner >Geschichte der christlichen Kirche im Frühmittelalter< (1921) hochangesehene Hans von Schubert (†1931) schrieb 1925 eine >Geschichte des deutschen Glaubens<: Der germanische Arianismus zeige eine "nicht-römische Nationalkirche" gegenüber der päpstlichen Herrschaftskirche als einer Sakramentenanstalt mit römischem Rechtsgeist [38] . Katholischerseits ist wiederum Joseph Lortz anzuführen, der 1934 in seine >Geschichte der Kirche< ein Germanenkapitel einschob. Aus Christentum, Germanentum und Antike sah er das christliche Europa hervorgegangen: Es war "eine ideale Zugangsmöglichkeit, als der Samen des Christentums auf einen mit allen Möglichkeiten reichster Veranlagung ausgestatteten, den noch unverbrauchten und unausgeformten Mutterboden stieß: das junge, ... und unverbrauchte germanische Volkstum"; die mittelalterliche Kirchengeschichte war eine "germanische Zeit" [39] .
Die Historikerschaft der
Zwischenkriegszeit war insgesamt 'deutsch-national' eingestellt, wobei
"die meisten deutschen Historiker zwar nicht direkt Nazis waren, aber
doch die Geschichte so national, konservativ oder sonstwie rechtsorientiert
lehrten und schrieben, daß die Nationalsozialisten sie nicht gleichschalten
mußten"
[40]
. Gleichwohl konnten sie bei dieser Einstellung – was heute
weniger leicht vorstellbar ist – mit dem NS-Regime in Konflikte geraten, und
solche wurden 'deutsch-national' ausgetragen, wie es etwa der Streit um Karl
den Großen zeigt, den die NS-Ideologen anfangs als 'Sachsenschlächter'
denunzierten, wogegen dann 1935 Karl Hampe (†1936) im Sammelband >Karl
der Große oder Charlemagne?< protestierte: "Wir wollen nur zeigen,
wie er als Gesamtpersönlichkeit von germanisch-deutscher Art und Abstammung
erscheint. Seine Sachsenkriege sollen, ohne die furchtbaren Härten seines
Vorgehens zu beschönigen, in ihrer grundlegenden Bedeutung für die deutsche
Zukunft gewürdigt, seine richtunggebende Politik zur Eindämmung der
Slawenflut und zur Vorbereitung germanisierender Siedlung im Osten ins rechte
Licht gerückt werden"
[41]
.
Indes öffnete sich die Mediävistik
nach dem Ersten Weltkrieg erstmals auch kultur- und religionsgeschichtlichen
Fragestellungen. Johannes Fried hat von einer "Revolution"
gesprochen: "Jetzt wurden vermehrt Texte zur Kenntnis genommen, die zuvor
ein eher randseitiges Dasein fristeten. Häretische Traktate, religiöse
Schriften, Frömmigkeit, die Geistesgeschichte wurden entdeckt, ... auch die
Einbettung der politischen Verfassung in die Liturgie"
[42]
. Eine pointiert 'weltanschauliche' Deutung lieferte 1922 der
Scheler-Schüler Paul Ludwig Landsberg (†1944) mit seinem vielgelesenen Buch
>Die Welt des Mittelalters und wir<, das Otto G. Oexle "ein Schlüsselwerk
der Epoche" genannt hat
[43]
: das Mittelalter als "eine menschliche Grund- und Wesensmöglichkeit",
stehend für Ordnung und Ordnungsvertrauen, demgegenüber die Neuzeit seit dem
spätmittelalterlichen Nominalismus das Gepräge der Negativität aufweise
[44]
. Der Zeitbezug sollte eindeutig sein: das Mittelalter als die
positive und organische Ordnung. Ein bleibend wichtiger Anreger wurde Aby
Warburg (†1929), der ein neues Konzept von Ikonologie entwickelte, das vor
allem Erwin Panofsky (†1968) weiter ausarbeitete
[45]
. Unter den Mediävisten ließ sich Percy E. Schramm (†1970)
dadurch anregen zu >Herrschaftszeichen und Staatssymbolik<
[46]
. Mit Ritualismus und sakralen Gemeinschaftsformen hat sich
besonders der Kreis um Stefan George (†1933) befaßt; zugehörig bzw. davon
beeinflußt waren Ernst Kantorowicz (†1963) mit seinem Buch >Laudes
regiae<
[47]
, ferner Wolfram von den Steinen (†1967)
[48]
mit seinem >Heiligen Geist des Mittelalters<
[49]
, ebenso Gerhard Ladner (†1993), der Verfasser des Corpus der
>Papstbildnisse<
[50]
. Mit >Religiöse Bewegungen< eröffnete Herbert Grundmann
den Weg zur Ordensgeschichte, freilich bei Akzentuierung des als
antiinstitutionell erachteten Phänomens 'Bewegung' ("wie sie sich den
kirchlich-klösterlichen Ordnungen einfügte oder entzog"
[51]
) und bei Einbeziehung auch der 'Ketzergeschichte'. Gerd Tellenbach
legte Untersuchungen vor über >Römischer und christlicher Reichsgedanke
in der Liturgie< und >Libertas ecclesiae<
[52]
. Mitten im Zweiten Weltkrieg vollendete der Münchener Kanonist
Eduard Eichmann (†1946) die Geschichte der Kaiserkrönung, mit Verweisen
sogar auf das aus vorchristlicher Zeit bestehende Königspriestertum
[53]
. Für Byzanz publizierte Otto Treitinger >Die oströmische
Kaiser- und Reichsidee nach ihrer Gestaltung im höfischen Zeremoniell<
(1938) und >Vom oströmischen Staats- und Reichsgedanken< (1940), die
beide zusammen 1956 als Buch erschienen
[54]
. Einen
Durchbruch besonderer Art bewirkte Otto Brunner, als er 1939 >Land und
Herrschaft< vorlegte, dabei die Intention der älteren Forschergeneration,
schon im Mittelalter Staatsformen moderner Art zu suchen, aufgab und von
"Haus und Herrschaft" sprach
[55]
.
Auffallen muß das starke Interesse an
Staatssymbolik und -zeremoniell. Als Hintergrund ist gewiß auch die
allgemeine Zeitsituation anzuvisieren, daß nämlich die aufklärerische
Staatsidee mit ihrer Emanzipation von Kirche und Religion durch die Umbrüche
im und nach dem Ersten Weltkrieg erschüttert war und man wieder nach dem
religiösen Hintergrund fragte. Tatsächlich fällt auf: Wo
kultische Phänomene und gerade auch Liturgie positiv konnotiert wurden, galt
das Interesse verstärkt den symbolischen Formen der Staatshoheit; darum also
Zeremoniell, Krönungsordines, herrscherlicher Adventus, Akklamationen und
Laudes regiae. Die wirkliche Breite der mittelalterlichen Ritualität wurde
nur partiell erfaßt.
Breit setzte sich die
'germanisch-deutsche' Deutung fort, die Fixierung auf das Wesen des
Germanischen. Ein sinniger Ernst sei den Germanen eigen gewesen, aber mehr
noch Maßlosigkeit und Formmangel, Subjektivismus und Mystik. Zu bändigen und
zu formen seien diese Eigenschaften nur mit Hilfe des 'Südlichen'. Der
nordische Mensch – so etwa in Kunstgeschichte und Germanistik – habe
nichts Ruhiges, sondern ungehemmte maßlose Bewegtheit
[56]
, die erst bei der Christianisierung eine feste Form erhalten habe.
Am stärksten wollte diese Überformung der elitäre Kreis um Stefan George
befördern: Der "Deutschheit" stelle sich vom "Süden" her
eine ambivalente Herausforderung, nämlich eine Gefährdung durch das südliche
Romanen- und Hellenentum, wie andererseits dasselbe Deutschtum durch das Südliche
eine wesensgemäße Steigerung und Überhöhung erfahre; denn Deutschheit
bedeute "deutscher zu werden", sei ein "Steigerungswort"
[57]
. Der Heros, der die "alte Gleichung von 'sehr deutsch' gleich
südlich-überdeutsch" zu erfüllen schien, erstand in Friedrich II., dem
"großen Hohenstauferkaiser"
[58]
. Dessen Überdeutschheit behandelte als "zentrales
Thema"
[59]
der dem George-Kreis zugehörige Ernst Kantorowicz in seinem
>Kaiser Friedrich II.<
[60]
. Noch 1933 nannte Kantorowicz angesichts des ihm ob seines
Judentums drohenden Verlustes der Frankfurter Professur >Das geheime
Deutschland< eine "geheime Gemeinschaft der Dichter und Weisen, der
Helden und Heiligen, der Opferer und Opfer"
[61]
; doch dürften das Römische und Hellenische, das Italienische und
das Englische "nicht als undeutsche Fremdheiten, sondern als menschlich
ursprüngliche Gegebenheiten der deutschen Urtiefen" gedeutet werden
[62]
. Kantorowicz ging bekanntlich in die USA und bezeichnet sich dort
– er war in Posen geboren – als 'polish born'.
Der Niederländer Johan
Huizinga schilderte das Spätmittelalter in seinem 1918 publizierten
>Herbst des Mittelalters< als eine schön-verspielte wie aber auch
raffiniert-grausame, im letzten makaber-morbide Spätzeit, eben als
"absterbendes Mittelalter", demgegenüber der aufblühende
Humanismus als "goldene Harmonie des Klassischen" erschienen sei
[63]
. Die Religiosität habe jede Regung des Geistes und alle Dinge
durchdrungen, sich dabei aber so sehr mit Weltlichem verflochten, daß der
Kern erstickt sei
[64]
. Willy Andreas (†1967) konzipierte das zuerst 1932 und dann 1959
im 20. Tausend erschienene >Deutschland vor der Reformation< als
"Zeitenwende". Will-Erich Peuckert (†1969) betitelte sein 1945
abgeschlossenes Spätmittelalterbuch als >Die große Wende<, weil
"der Mensch des fünfzehnten Jahrhunderts Ja gesagt hatte zu seinem
Untergang"
[65]
. Aber anders als Huizinga zielte Peuckert nicht auf Klassik und
Renaissance, sondern auf die Reformation und den damit geschehenen Umschlag
von einer Bauernkultur zur städtischen Bürgerkultur. Der Kunsthistoriker
Wilhelm Worringer (†1965)
[66]
stellte die Mystik als "ein nordisches Produkt" dar,
jedoch mit einem zuletzt negativen Individualisierungsprozeß, sogar einem
"Zerbröcklungsprozess"
[67]
; die Renaissance war ihm nurmehr ein künstliches
"Bildungsprodukt", und der wirklichkeitsfremde Humanismus ein
"Privileg saturierter Existenzen"
[68]
. Andere klagten generell: "Seit den romanischen Jahrhunderten
hat jener große Gestaltungsgeist in Europa keine reine Verwirklichung mehr
gefunden"
[69]
.
Obwohl fundamental für das
Mittelalter ist dessen Liturgie nur wenig behandelt worden. Zurückzugreifen
ist auf Frankreich: Abbé Louis Duchesne (†1922) mit >Les origins du
culte chrétien<, Victor-M. Leroquais (†1946) mit der Erfassung der
Handschriften fast aller liturgischen Buchsorten, Michel Andrieu (†1956) mit
der Edition der >Ordines Romani<, Cyrille Vogel (†1982) mit Quellenübersichten,
zuletzt noch Antoine Chavasse (†1982) und Jean Deshusses (†1997) mit
Sakramentar-Studien und -Editionen. Bedeutend ist der Forschungsbeitrag der
Benediktiner. Die 1832 wiederbegründete Abtei Solesmes (Dep. Sarthe) mit
ihrem Abt Prosper Guéranger (†1857) pflegte in besonderer Weise die
Liturgie. Mönche dieser Abtei,
Fernand Cabrol (†1937) und Henri Leclercq (†1945), initiierten das
>Dictionnaire d’archéologie chrétienne et de liturgie<. Der
wissenschaftliche Impuls übertrug sich auf die Abtei Maredsous in Belgien, wo
bis heute die >Revue Bénédictine< erscheint. In Deutschland waren es
die Abtei Beuron, wo unter Alban Dold (†1982) ein Palimpsest-Institut zur
Entzifferung abgeschabter Pergamente entstand und bis heute die altlateinische
Bibelübersetzung rekonstruiert wird, sodann die Abtei Maria Laach, wo seit
1921 das >Archiv für Liturgiewissenschaft< erscheint. Zwei Laacher
Patres, Leo Kunibert Mohlberg (†1963) und Odilo Heiming (†1998), legten
die altrömischen, gallikanischen und ambrosianischen Sakramentare neuediert
vor. Gerade in der Liturgie-Forschung findet sich der 'objektiv-subjektive'
Interpretationsrahmen: die Romanik mit ihrer vorgeblich geistigen Zucht und
seelischen Geschlossenheit und dann die Gotik mit ihrer Mystik und Auflösung.
Der aus der Dölger-Schule stammende Theodor Klauser (†1988) nannte noch in
seiner 1968 publizierten >Kleinen abendländischen Liturgiegeschichte<
das Spätmittelalter eine "trübe Zeit", eine "Periode der Auflösung,
der Wucherungen, der Um- und Mißdeutungen"
[70]
. Daß für Hoch- und Spätmittelalter liturgiehistorische
Untersuchungen weitgehend fehlen, resultiert aus dieser Bewertung. Wenig hat
zur Forschung die nach dem Ersten Weltkrieg aufgekommene Liturgische Bewegung
beigetragen, deren wirksamster Initiator Romano Guardini (†1968) aller
Historie fernstand und sich auch nicht als Fachwissenschaftler verstand
[71]
. Besondere Resonanz fand die Idee der Symbiose von Nordischem und
Südländischem. Während Guardini empfindlich gegen "alle
Rassenphantasien"
[72]
blieb, verkündete der Laacher Abt Ildefons Herwegen (†1946):
Nur erst die antik-christliche Formgebung habe dem Germanentum zu einer
gefestigten Existenz verholfen und angesichts der wesenseigenen Unruhe und Maßlosigkeit
vor Selbstzerstörung bewahrt; im Blick auf Antike und Germanentum bedeutete
ihm erstere "Vollendung im Ewigen", letztere "Streben ins
Unendliche" und "Eintauchen in unklare Phantasien"
[73]
. So konnte dem Germanentum nichts besseres widerfahren, als
christlich überformt zu werden. Einem Rassismus war damit gerade nicht das
Wort geredet.
Die Katastrophe von 1945 zu
erklären sahen sich gerade die Historiker herausgefordert. Die Kritik traf
zumal die preußisch-bismarcksche Machtstaat-Politik. Tatsächlich aber zeigte
sich nur eine begrenzte Revisionsbereitschaft, und so blieb es bei "der
Bedeutung des Politischen als dem Kern aller Geschichtsschreibung"
[74]
. Repräsentativ stand dafür Gerhard Ritter (†1967), ein Mann
des aktiven Widerstandes und dann erster Vorsitzender des 1948 neugegründeten
Historiker-Verbandes. Eine Gegenposition, nämlich die Forderung nach Entpreußung
der deutschen Geschichte, erhob sich auf zwei Seiten, "vor allem auf
katholischer und sozialistischer Seite"
[75]
. Erstere, die katholische Kritik, kam aus süddeutsch-rheinischem
Antiborussismus und wollte eine abendländisch-christliche Konzeption, wofür
wichtigster Vertreter Franz Schnabel (†1966) war
[76]
. Ein 'Arbeitskreis christlicher Historiker', entstand, deren jüngere
Vertreter sich bald klangvolle Namen erwarben: Heinrich Büttner, Eugen Ewig,
Heinz Gollwitzer, Ernst Klebel, Theodor Schieffer, Max Spindler, Wolfgang Zorn
[77]
. Zur Konkretisierung regte der noch im April 1945 in die Schweiz
entwichene Fritz Kern (†1950) ein Institut für europäische Geschichte an,
das bis heute weiterarbeitet
[78]
.
Die sozialistische
Neuinterpretation meldete sich zunächst unter marxistisch-leninistischem
Vorzeichen in der sowjetisch besetzten Zone, mit der Folge, "daß religiösen
Handlungsimpulsen und Verhaltensweisen kein selbständiger Wert mehr beigelegt
wurde"
[79]
. Im Westen kam in den sechziger Jahren ein eigenes Konzept von
Sozial- und Mentalitätsgeschichte auf, die Forderung nach einer Geschichte
nicht des Adels und des Staates, sondern der Gesellschaft und der alltäglichen
Lebenswelten, nicht mehr der großen Männer und Mächte, sondern der Massen
und kleinen Leute. Selbstredend verstand sich dieser Ansatz nicht mehr
national, sondern eher schichten- und klassenspezifisch. Allerdings schien
hier Religion zunächst keine eigene Kraft zu sein, eher ein
Herrschaftsinstrument, bis dann Max Weber mit seiner Theorie von der Religion
als einer besonderen Sozial- und Zivilisationskraft neu entdeckt wurde und
dadurch auch eine entwicklungs- und religionsgeschichtliche Perspektive in den
Blick kam
[80]
.
Seit den sechziger Jahren
entlud sich eine scharfe Polemik: Was für ein frühes Stadium der
historischen Entwicklung kennzeichnend sei, habe die national-deutsche
Geschichtsbetrachtung zu festen Eigenschaften des germanischen Volkscharakters
umgedeutet, "zu typisch germanischen Tugenden"
[81]
. Die hier postulierte Umwertung vollzog zum Beispiel Theodor
Schieffer im ersten Band des >Handbuch der europäischen Geschichte<, wo
er die politisch-soziale Welt der Germanen "nicht aus dem
'Volkscharakter', wohl aber aus den historischen Entwicklungsstufen der
Germanen zu erklären" gebot
[82]
, also Entwicklungsstufen und nicht Volkscharakter voraussetzte.
Zuvor hatte sich schon Karl Hauck in neuer Weise der germanischen Religionsüberlieferung
zugewandt und religionsgeschichtliche Beziehungen aufgewiesen, speziell anhand
der Bilder auf den Brakteaten (münzengroßen Gold-Preßblechen)
[83]
. Insgesamt galt nun das Mittelalter und insbesondere dessen erste
Hälfte als eine Epoche mit bis in älteste Zeiten zurückreichenden
Lebensformen
[84]
, auch als 'archaisch' oder gar 'primitiv'. Im Blick auf die
Religiosität stellte beispielsweise der Germanist Wolfgang Haubrichs heraus:
"Grundlage der archaischen Frömmigkeit ... ist der Glaube an das
Umschlossensein der Welt von übernatürlichen Kräften. Aus ihm resultiert
die latente Schutz- und Heilsbedürftigkeit des Menschen, die sich wiederum in
der Suche nach Heilsgaranten (Ritualismen, Legalismus) und quantitativer wie
qualitativer Leistungsfrömmigkeit äußert. Das Heilige wird dabei in einer
älteren populären Schicht als automatisch wirkende Kraft begriffen. Die
archaische Frömmigkeit richtet sich auf das sinnlich Faßbare, beläßt dem
Numinosen aber seine Verhüllung". Gott bzw. der Gott-König Jesus
Christus erscheint als "Richter und Vergelter der Werke des
Menschen"; "archaischer Sakralismus" bezeuge sich in der
Reliquienfrömmigkeit sowie im Dämonenglauben – alles "Grundmuster
archaischer Gesellschaften"
[85]
.
Inzwischen ist klar, daß es
in der Religiosität keine primär völkische und daher auch keine zuerst 'jüdische',
'römische', 'keltische', 'germanische' oder 'slawische' Religiosität gibt,
vielmehr eine 'einfache' und eine 'entwickeltere'. Das bedeutet: An Einfach-
wie an Hochkultur können alle Ethnien Anteil haben, so daß es im
wesentlichen nicht um die Volksart, wohl aber um die spezifische Religionslage
geht. Dabei ist der germanische Beitrag eher ein solcher von
'Einfachreligion', während etwa das Keltentum, speziell das irische, in
Klosterwesen, Buchkunst und Mission "welthistorische Bedeutung"
erlangte
[86]
. Die Slawen-Geschichte auf deutschem Boden, mit der sich erstmals
intensiver die DDR-Historie befaßte, wurde zum Paradefall ideologischer
Religionsinterpretation: als "Deutung des vom damaligen Wissensstand
Unerklärlichen", wobei "die Annahme eines erstrebenswerten Jenseits
zum Ausgleich für das miserable Diesseits erst der Religion der
Klassengesellschaft vorbehalten war"
[87]
, bis zuletzt mit der Entstehung der zum Christentum neigenden
Herrscherklasse die "Auseinandersetzungen zwischen Christenlehre und
heidnischer Religion zu Auseinandersetzungen um die Herausbildung der
Klassengesellschaft wurden"
[88]
.
Grundlegend ist die
Neubewertung des Spätmittelalters. Nicht länger wird von einer Zeit religiösen
Zerfalls gesprochen, sondern mehr der "Erneuerungskräfte"
[89]
. Erich Meuthen sieht eine Differenzierung und Individualisierung,
keineswegs ohne Ordnung und Richtung
[90]
. Der Erlanger Kirchenhistoriker Berndt Hamm entdeckt eine auf
christliche Lebenspraxis hin
ausgerichtete "Frömmigkeitstheologie", als deren großen Beförderer
er den Pariser Universitätskanzler Johannes Gerson (†1429) ausmacht
[91]
; Kaspar Elm hat die von allen Orden durchgeführte Reform
herausgearbeitet
[92]
, wie auch für die Klerusbildung Verbesserungen festzustellen sind
[93]
. Hartmut Boockmann (†1998) bewertet darum die Reformation nicht
länger als Quittung für Mißstände, sondern als Vorgang, "den man ...
nicht als notwendig oder unvermeidlich darstellen sollte"
[94]
. Zusammenfassend sieht Heinz Schilling eine "außerordentliche
Aufwertung des Spätmittelalters" mit Folgen für die ganze Neuzeit:
"Spätmittelalterlicher Frömmigkeitsausbruch, Reformation und
Konfessionalisierung erhalten in dieser Perspektive wieder das Maß an
Zusammengehörigkeit, das durch die – bereits zeitgenössische –
Stilisierung der deutschen Reformation verlorenging"
[95]
. Speziell für die Religiosität gilt: "Die frühe Neuzeit
ist möglicherweise in einem Maße religiös und fromm, wie es in solcher,
alle Menschen, Stände, Schichten, Gruppen umfassenden Breite zu keiner Zeit
des sogenannten 'Mittelalters' gewesen ist"
[96]
.
Derzeit gibt sich die deutsche
Mediävistik in postmoderner Farbigkeit und zeigt eine "Vielfalt der Ansätze"
[97]
. Stichworte dafür sind Ökonomie, Soziales, Mentalitäten,
Kultur, Alltag, Bildung, Geschlechter und auch Religion. Die Leitpunkte kommen
aus der Gegenwart: Demokratie, Emanzipation, Internationalität, speziell die
Fremden, die Frauen, die Juden. Damit schließt sich erneut der hermeneutische
Zirkel vom Einst zum Jetzt. Denn genau besehen sind hier die Katastrophen des
20. Jahrhunderts und die Globalisierung des 21. Jahrhunderts präsent: Die in
der eigenen Geschichte entdeckte Andersartigkeit soll eine Öffnung schaffen für
andere Welten; die Genese der eigenen Kulturwelt soll Anerkennung bewirken für
andere historische Kulturen
[98]
. Auch das Verständnis für das religiöse Mittelalter ist dadurch
gewachsen, wobei sich aber die aufgeklärte Moderne das Phänomen Religion
religions-historisch erarbeiten muß. So haben nach eigenen Aussagen Peter
Brown für seine neuartige Interpretation des Heiligenkults und Mary Douglas für
ihre Deutungen von Unreinheit wesentliche Anregungen aus der
Religionsethnologie bezogen. Marcel Mauss hat mit seiner
religionsethnologischen Arbeit >Die Gabe< der Mediävistik geradezu ein
Licht aufgesteckt
[99]
.
In Heinrich Mitteis' (†1952)
posthumer Zweitauflage von > Lehnrecht und Staatsgewalt< stand noch zu
lesen, die deutschen Lehnrechte seien "die größten Kunstwerke, die der
germanische Rechtsgeist im Mittelalter hervorgebracht" habe, ja bildeten
den "vollendetsten Teil der mittelalterlichen Rechtsordnung"
[100]
. Den Kern sah man in der Huld und Treue, die bei
den Germanen nicht ein serviles, sondern ein gesinnungsethisches Verhältnis
geschaffen hätten und überhaupt einen Grundzug deutscher Verfassung
ausmachten
[101]
. Den Gegenstoß führte der Tscheche František
Graus (†1989), der 1959 nur noch von "sogenannter germanischer
Treue" sprach
[102]
. Inzwischen hat die Mediävistik eine Art
'ritualistic turn' vollzogen. Konnte es vor 30 Jahren noch heißen, die
deutsche Mediävistik sei hauptsächlich Verfassungsgeschichte
[103]
, hat sich zwischenzeitlich ein radikaler Schwenk vollzogen, werden
doch nun anstelle der Verfassungsstrukturen die symbolischen und rituellen
Handlungen hervorgehoben. Denn – so Hagen Keller – wir stoßen "überall
dort, wo wir Institutionen suchen, zunächst einmal auf ein Geflecht
personaler Bindungen als die wichtigste Grundlage"
[104]
, und dabei war – wie Gerd Althoff hinzufügt – leitend
"eine Fülle von Ritualen, zeremoniellartiger Handlungen, Gesten und Gebärden,
Sitten und Gebräuchen"
[105]
. In diesen 'weltlichen' Ritualsequenzen sind auf vielfältige
Weise auch kirchlich-liturgische Rituale mitenthalten: Salbung und Krönung
bei Herrschaftsantritt, Taufe und Patenschaft bei Geburt der Nachfolger, Gebet
für Seelenheil und Herrschaftsbestand, Gelübde vor Heiligen und Erwerb von
Reliquien, Buße und Barfußgehen bei Unterwerfung und immer wieder
Kirchenfeste, Prozessionen, Fahnen und Kreuze. Herrschaft wurde als vom Segen
Gottes abhängig gesehen, und darum "brachte jede Gruppenbildung
verwandtschaftlicher, genossenschaftlicher oder freundschaftlicher Art die
Verpflichtung der Gruppenmitglieder zum Gebet füreinander mit sich"
[106]
. Soeben hat Klaus Schreiner für das bei der Kirchenbuße übliche
Barfußgehen gezeigt, wie sich kirchliche und weltliche Riten vermischten, und
darum lautet seine Folgerung: "Die Sprache der politischen Unterwerfung
ist identisch mit der Sprache der [kirchlichen] Buße"
[107]
; so sei es überhaupt "charakteristisch für den mangelnden
Differenzierungsgrad traditionaler Gesellschaften, in denen Religion und
Recht, kirchliche und weltliche ... Systeme einig miteinander verflochten
waren"
[108]
.
Infolge der von der
Religionsgeschichte und nun auch von der Mediävistik entdeckten Ritualität
stellen sich ganz neue Fragen an die mittelalterliche Geschichtsforschung:
Eine ausschließlich weltliche Rechtsordnung gab es lange Zeit nicht; vielmehr
war alles eingebettet in die Mysterien der Religion. Gerade auch das Phänomen
Herrschaft war von Liturgie durchsetzt. In der hergebrachten Forschung aber
sucht man Liturgie oder Sakralakte wie die Sakramente vergeblich.
Eigentlich bot das Christentum von
Hause aus nur wenige Riten an, nämlich Taufe und Eucharistie, sodann noch für
Buße und Sterben. Weil der wirkliche Bedarf dadurch nicht abgedeckt werden
konnte, schuf das Mittelalter eine schier unübersehbare Ritualität. Dieser
Proliferationsprozeß bedarf dringend der Untersuchung
[109]
. Der zentrale und auch am häufigsten gefeierte Kultakt, die
Messe, wurde allen möglichen Zwecken dienstbar gemacht und auch bei allen möglichen
Gelegenheiten gefeiert: sonntags und werktags, bei Leben und Tod, bei Hochzeit
und Krankheit, bei Königskrönungen und Schlachten, für Schwangere und noch
zum Totbeten. Ja, man drang sogar in das Meßgefüge ein und sprengte es auf,
um besondere Riten und Gebete einzufügen: die Papstweihe und Kaiserkrönung
nach dem Eingangsritus, die Bischofsweihe nach der Evangelienlesung, der
Brautsegen nach dem Paternoster; noch die beim Hochgebet zu machenden
Kreuzzeichen wurden zu so wichtigen Segenshandlungen, daß sich Meßerklärungen
fast ganz darauf konzentrierten
[110]
. Hier weiterhin 'Geistliches' und 'Weltliches' scheiden zu wollen,
scheint geradezu unmöglich. Denn: War etwa die beim Gottesurteil gereichte
Kommunion nur ein geistliches Element in einem an sich 'weltlichen'
Rechtsverfahren oder war diese Kommunion-Reichung nicht vielmehr konstitutiv,
so daß das Gottesurteil als Liturgie zu bezeichnen wäre? Ebenso ist zu
fragen, ob etwa die Meßfeier bei Krönungen, Papstbegegnungen, Friedenschlüssen
nur ein Accessoire war. Daß eine Papstweihe ohne Meßfeier leerlaufen mußte,
erscheint uns einleuchtend – aber war es bei der Kaiserkrönung nicht
ebenso? Und so wurden alle offiziellen Liturgiehandlungen in ihrer Bedeutung
erweitert. Eine vielfältig nutzbare Ritualität verband sich beispielsweise
mit der Taufe, die jedes Kind alsbald nach seiner Geburt erhielt. In
Herrscherhäusern mußte die Taufe der Stammhalter verständlicherweise eine
große Aktion werden, was aber nur für Einzelfälle untersucht ist, zum
Beispiel für Heinrichs IV. Taufe durch Abt Hugo von Cluny
[111]
. Besser erforscht ist die Patenschaft, bei der 'geistliche Eltern'
bestellt wurden, die für die Getauften eine besondere Verantwortung übernahmen.
Für personenverbandlich organisiertes Leben, ob nun auf dem Dorf oder in der
herrschenden Adelsschicht, mußte diese zusätzliche Elternschaft willkommen
sein für weitere Verwandtschaftsbildung wie auch politische Bündnisse; in
den merowingischen Thronkämpfen durften Paten ihre Patensöhne, mochten diese
auch zu Rivalen herangewachsen sein, nicht töten
[112]
. Karl der Große übernahm 785 die Patenschaft über den Sachsen
Widukind, den er, obwohl zuvor zum Erzfeind deklariert, nunmehr zu schonen
hatte
[113]
. Bei den Eheschließungen ist der Forschung schon seit langem bewußt,
daß politische Bündnisse dadurch befestigt wurden, daß die Partner selber
oder aber ihre Kinder eine Ehe-Allianz eingingen
[114]
. In dieser Weise wäre noch eine ganze Fülle weiterer
Auswirkungen aufzuzeigen. Um nur willkürlich noch ein Thema herauszugreifen:
die Kirchweihe, die oft zu einer Haupt- und Staatsaktion werden konnte
[115]
. So war an der Weihe des Halberstädter Domes im Jahr 992 der
Reichsepiskopat genau nach Rang und politischem Gewicht beteiligt, gab
zugleich durch diese Beteiligung seine Zustimmung zur Wiederherstellung des
zuvor wieder aufgelösten Bistums Merseburg, was alles Otto III. dann durch
Opferung seines Szepters bei der Weihemesse sanktionierte
[116]
. Was allein bei solchen Kirchweihen noch an Forschung ansteht, dürfte
ein Blick auf Papst Urbans II. Reise zum Konzil nach Clermont (1095)
verdeutlichen, bei der er auf dem Hin- und Rückweg zwei Dutzend Kirchen- und
Altarweihen vornahm, fast immer unter Beteiligung geistlicher und weltlicher
Großer
[117]
.
Anregungen kamen der deutschen
Mediavistik auch von außen zu, wurden aber teilweise nur erst verspätet
aufgenommen. An erster Stelle ist die französischen Annales-Schule zu nennen,
welche Einstellungs-, Empfindungs- und Deuteweisen, Plausibilitäten und
Imaginäres als Mentalitätsgeschichte in den Vordergrund rückte und dabei
"ihren Schwerpunkt von Anfang an (und bis heute) auf Aspekte der Religion
und Frömmigkeit" legte
[118]
. Als exemplarisches Erstwerk ist Jaques LeGoffs
>Hochmittelalter< zu nennen, das 1965 überhaupt zuerst in deutscher
Sprache als Taschenbuch erschien. Ausgehend von der 'Basis', vom Lebensraum,
der Bevölkerungsdichte, der Stadtentstehung und der zivilisatorischen
Entwicklung, wird hier das 12./13. Jahrhundert als Wendezeit, als geistige Umwälzung
des intellektuellen, wissenschaftlichen und religiösen Bereichs dargestellt,
eben als 'Renaissance des 12. Jahrhunderts'
[119]
. Insgesamt sei eine 'Rationalisierung' aufgekommen, wodurch das
geistige Leben an Innerlichkeit und das Gewissen an Empfindlichkeit gewonnen
habe; insbesondere auch habe die Liebe sogar ausgesprochen moderne Züge
angenommen. Inzwischen ist in Fortsetzung dieses Ansatzes eine Fülle von
(mentalitätsgeschichtlichen) Themen und Thesen hochgekommen, die
beispielsweise das 12. Jahrhundert als Zeit der neuen scholastischen
Theologie, ebenso der neuen Orden, auch einer mystischen Liebe und einer mehr
partnerschaftlichen Ehe in ein vielfältig neues Licht stellen.
Aus der angelsächsischen Forschung
vor allem kamen Anregungen zur Frauen- und Gendergeschichte. Der soziale
Wandel der Moderne, der den Frauen Gleichberechtigung einräumte und ein neues
Selbstverständnis vermittelte, weckte entsprechende Fragen an die Geschichte.
Zunächst kritisierte eine feministisch orientierte Forschung die hergebrachte
Historie als "Männer-Geschichte" und begann den Anteil der Frauen
herauszuarbeiten
[120]
. Bald aber wurde bewußt, daß eine Ergänzung nicht genügt: Es müsse
vielmehr der Maßstab 'Mann' gebrochen werden und nach der spezifischen Rolle
sowohl des männlichen wie des weiblichen Geschlechtes gefragt werden
[121]
. Die angelsächsiche Unterscheidung von "sex"
(biologisch vorgegebenes Geschlecht) und "gender" (kulturell und
sozial geprägte Geschlechterrolle) eröffnete hier neue Perspektiven und ließ
danach fragen, ob und wie Geschlechterrollen historisch aufgebaut wurden
[122]
. Insgesamt erweist sich "Geschlecht" als grundlegendes
Ordnungssystem des sozialen, ökonomischen wie auch religiösen Lebens. Für
die Kirchengeschichte ergeben sich insofern besondere Perspektiven, als das
Christentum für Mann und Frau keinen Unterschied in der Heilswirkung machte,
was dann zu der Frage führt, welche Geschlechterrollen tatsächlich
ausgebildet wurden.
Die Erweiterung der Hermeneutik über
die Sozialgeschichte hinaus zur Kulturgeschichte läßt auch
religionsgeschichtliche Kräfte neu in den Blick treten. Sobald der Mensch
nicht mehr nur als soziales, sondern auch als sinnsuchendes wie ebenso als
sinnstiftendes Wesen aufgefaßt wird, also eine 'Welt von Bedeutung' sucht und
schafft, ist Religion zentral, weil sie gerade diese Bedeutungswelt
artikuliert. Insofern gilt mit Niklas Luhmann: "Die Besonderheiten der
religiösen Evolution verdienen besondere Aufmerksamkeit"
[123]
. Die Mediävistik will und darf sich solchen Fragestellungen nicht
verschließen, denn Religion hat das Mittelalter in primärer Weise bestimmt,
beginnend schon in der Missionierung mit ihrem übergroßen Maß an Umwälzungen,
weiter dann in einem jahrhundertelangen Prozeß sozialer und mentaler
Neuformierung
[124]
. Fürs Mittelalter seien insgesamt, so Otto G. Oexle, "am
weitreichendsten und umfassendsten ... jene Analysen und Erklärungen, in
denen 'Religion' als Faktor der Geschichte in die Überlegungen einbezogen
wird"
[125]
. Dabei zeigt sich, daß vieles, was früher völkisch und
verfassungspolitisch oder heute soziologisch und kulturell erklärt wird, oft
einer primär religiösen Logik entspringt.
Die
katholische Kirchengeschichtsschreibung, lange Zeit stark dem Mittelalter
verpflichtet, hat sich in der Nachkriegszeit unter dem Einfluß von Josef
Lortz (†1975), Hubert Jedin († 1980) und Erwin Iserloh (†1996)
weitgehend auf Reformationsgeschichte umorientiert. Das von Jedin
herausgegebene >Handbuch der Kirchengeschichte< bietet einen
traditionellen Gesamtüberblick, stellt speziell auch die Frage nach einer Frömmigkeitsgeschichte,
sieht aber für "eine Geschichte der katholischen Frömmigkeit noch viele
Vorarbeiten zu leisten"
[126]
. Als
größeres Spezialprojekt ist die von Walter Brandmüller
[127]
und Hermann J. Sieben
[128]
betriebene Konziliengeschichte zu nennen. Einen
religionsgeschichtlich orientierten Gesamtüberblick über die
mittelalterliche Religiosität legte der Verfasser vor, jeweils ausgehend von
der Religionsgeschichte, den biblischen Aussagen wie den antik-patristischen
Deutungen und dann weitergeführt ins Mittelalter
[129]
. Aus der
protestantischen Kirchengeschichtsforschung sind wichtig für das Frühmittelalter
Knut Schäferdiek
[130]
und für das Hoch und Spätmittelalter Ulrich Köpf
[131]
mit Forschungen zur Mystik sowie Berndt Hamm
[132]
mit neuen Einsichten zur Frömmigkeitstheologie des 15.
Jahrhunderts. Das zu Jedins Handbuch parallel laufende evangelische, zuletzt
von Bernd Moeller betreute Werk >Die Kirche in ihrer Geschichte<
erscheint in thematischen Faszikeln, aber bislang ohne einen solchen für Frömmigkeitsgeschichte.
Befremdlicherweise ist nur
erst wenig für die mittelalterliche Liturgie geschehen. Obzwar Josef A.
Jungmann (†1975) – wohl der bedeutenste Liturgiewissenschaftler des 20.
Jahrhunderts – mit >Missarum Sollemnia<, einer "genetischen Erklärung
der römischen Messe", einen interdisziplinären Klassiker vorlegte,
blieb er doch bei der Abwertung des Spätmittelalters. Beizuziehen sind zwei
Schüler-Arbeiten: Hans B. Meyers >Eucharistie<
[133]
und für die karolingische Liturgie Angelus Häußling mit seiner
Untersuchung >Mönchskonvent und Eucharistiefeier<
[134]
. Für das Spätmittelalter wird weiter nur allgemein auf den
angeblichen Verfall und die Massenhaftigkeit verwiesen worden, etwa die
Vermehrung der Messen, Ablässe und Wallfahrten, weniger aber auf die neuen
Formen und Weisen einer spiritualisierten, ja visionär-imaginären Liturgie
[135]
.
Wichtige
Arbeit ist für die Religiosität gerade auch von Profanhistorikern geleistet
worden. Allen voran ist hier Klaus Schreiner zu nennen
mit einer Fülle von Arbeiten, etwa dem großen 'Erzählbuch' über
>Maria<
[136]
. Herausgestellt wird die Vielfalt der religiösen Formen,
Praktiken und Bilder, speziell auch mit ihren Lebensbezüge; wobei sich die
Religionspraxis weniger klassenspezifisch als vielmehr bildungsspezifisch
entwickelte
[137]
. Weitgespannt ist ebenso der Bogen bei Peter Dinzelbacher,
neuerdings auch mit einer Gesamtübersicht: religionsphänomenologisch möchte
er vorgehen, betont die einheitsbildende Wirkung (daß etwa die
Fegefeuer-Vorstellung in Finnland keine andere wie auf Sizilien war), sieht
zudem einen Kampf zwischen 'vorgeschriebener' und 'popularer' Religion
[138]
.
Wie ein Glücksfall erscheint
es im Nachhinein, daß nach dem betäubenden Schlag von 1945 der Münsterschwarzacher
Benediktiner Kassius Hallinger (†1991) mit >Gorze-Kluny< (1950) ein
umfängliches wie auch neuartig argumentierendes Werk zum Benediktinertum
vorlegte und weiter noch die neben der Benediktsregel befolgten "Bräuche"
(Consuetudines) edierte
[139]
. Profanhistoriker griffen diese Fragestellungen auf und eröffneten
sich damit ein neues Forschungsfeld: Friedrich Prinz mit >Frühes Mönchtum
in Gallien<, Josef Semmler mit vielfältigen Forschungen zur Anianischen
Reform unter Ludwig dem Frommen
[140]
, Hermann Jakobs über >Die Hirsauer<. Grundmanns Arbeiten
fanden Fortsetzung in Arno Borsts Katherer-Buch und seinem >Mönchtum am
Bodensee< wie auch in Kaspar Elms Ordensstudien. Hatte Prinz bereits
sozial- und kulturgeschichtliche Aspekte hervorgehoben, daß der Adel sich in
Kloster und Askese eine neue herrschaftliche wie ideelle Basis geschaffen und
dabei den 'Adelsheiligen' kreiert habe, so hat Klaus Schreiner "wie kein
anderer Mediävist ... die monastische Innenpolitik überwunden und nach den
Wechselbeziehungen zwischen Konvente und Gesellschaft gefragt"
[141]
, näherhin nach der Rolle der Hochgeborenen und der
Niedriggeborenen, der Bauern, Hörigen und Abhängigen. Das sich im 11./12.
Jahrhundert neu formierende Kanonikertum ist durch Stefan Weinfurter
bearbeitet worden
[142]
. Hinzuzunehmen sind die teilweise parallel laufenden Forschungen
ausländischer Benediktiner, des Franzosen Adalbert de Vogüé mit neuen
Ergebnissen zur Benediktsregel und ihrer Spiritualität
[143]
, des Engländers David Knowles (†1974) mit Arbeiten zum früh-
und hochmittelalterlichen Benediktinertum
[144]
und des Luxemburgers Jean Leclercq (†1993) mit seiner Entdeckung
der "monastischen Theologie" vor der Scholastik
[145]
. Speziell über das Mönchtum des 12. Jahrhunderts hat sich mit
grundlegenden Arbeiten der Amerikaner Giles Constable hervorgetan
[146]
.
Verstärkt wurde an der
bereits von H. Grundmann herausgestellten religiösen Frauen-Bewegung
weitergearbeitet
[147]
. Gisela Muschiol zeichnete das Bild der Famula Dei
[148]
und ergänzte damit die Forschungen zum Gottesmann (vir Dei). Im
Hochmittelalter begann unter den zum entschiedenen Christenleben Berufenen die
Zahl der Frauen die der Männer zu überwiegen, und entsprechend wuchs die
Zahl ihrer Klöster
[149]
. Erstmals traten Klosterfrauen mit geistlichen Aktivitäten nun
auch an die Öffentlichkeit: Herrad von Hohenburg/Landsberg (†1165)
[150]
und Hildegard von Bingen (†1179)
[151]
. Am zahlreichsten waren die 'Semireligiosen', die ein christliches
Vollkommenheitsleben ohne Ordensgelübde führen wollten
[152]
. Seitdem Papst Honorius III. 1216 die Erlaubnis ausgesprochen
hatte, Frauen könnten zusammenleben und in eigener Regie ein geistliches
Leben führen, entstanden die 'Beginen', in Köln zum Beispiel mit mehr als
hundert Häusern. Wegen der geistlichen Betreuung und auch zur
wirtschaftlichen Absicherung suchten sich die Frauen an die etablierten (Männer-)Orden
anzulehnen, in Deutschland an die Dominikaner. Forschungen Kaspar Elms wurden
hier wegweisend, zumal auch mit dem Ausgriff bis in die spätmittelalterlichen
Ordensreformen
[153]
. Daß auch die Devotio moderna neu beurteilt wird, ist wesentlich
Nikolaus Staubauch zu verdanken: Zwar die "Stillen im Lande",
praktizierten die Devoten ein von Buch und Verschriftlichung ausgehendes
religiöses Training, sorgten für erbauliche Lektüre mit Exzerpieren von
Merkstellen, achteten auf schriftlich überprüfter Lebensführung und
Gewissenserforschung und schufen damit eine systematisierte geistliche Lebensführung
[154]
.
Schon vor Philippe Ariès'
Bestseller >Tod im Mittelalter< hatte in Deutschland die Erforschung der
Toten-Memoria eingesetzt, wofür das im internationalen Vergleich singuläre
Freiburgisch-Münsterische Projekt steht mit der Analyse der oft Zehntausende
von Namen der mittelalterlichen Totenbücher. Ursprünglich von Gerd
Tellenbach (†1999) zur Erfassung des frühmittelalterlichen Adels begonnen,
haben Karl Schmid (†1993), Joachim Wollasch und Otto G. Oexle das Programm
erweitert auf monastisches Selbstverständnis, Reichsbewußtsein und
Herrscherverbundenheit wie ebenso auf adeliges Familien- und Hausbewußtsein,
ja noch auf das spätmittelalterliche Bürgertum
[155]
. Inzwischen ist die Memoria als grundsätzliche Denk- und
Handlungsweise erkannt, daß sich nämlich die mittelalterliche Gesellschaft
durch das Gedenken der Vorfahren konstituierte, sich als
bleibende Gemeinschaft der Lebenden mit den Toten verstand und darum
das liturgische Gedenkwesen wie auch den Arme-Seelen-Dienst entfaltete. Zumal
für den Adel war diese Memoria konstitutiv
[156]
. Dessen bevorrechtigte Stellung basierte auf der besseren
Abstammung von einem erweislich ruhmreichen Spitzenahn, ob nun von Noe,
Augustus oder Karl dem Großen. Uralte Herkunft war eine Qualifikation an
sich, und jede Generation hatte den Rang des Geschlechts zu wahren oder besser
noch zu erhöhen. Letztlich fassen wir hier Züge eines mythischen
Ursprungsdenkens, demzufolge die eigentliche Qualität immer im Anfang liegt,
so daß alle Geschichte eine Rückwendung bedeutet, um die Anfangsqualität
neu aufscheinen zu lassen. Zu dieser Erinnerung kam dann aber noch ein
Zweites: die Sühne für die Sünden. Zur Bußableistung wurden Klöster gegründet
und so reich bestiftet, daß die dabei übertragenen Ländereien mit zu den größten
Besitzverschiebungen der europäischen Geschichte zählen.
Daß für die Mystik wie auch
für die religiöse Sprache neue Einsichten zu vermelden sind, ist hauptsächlich
den Germanisten zu verdanken, deren frühere Vertreter allerdings oft von
psychopathischem Religionswahn und frustrierter Sexualität gesprochen hatten.
Als erster sei Friedrich Ohly mit seiner "mittelalterlichen
Bedeutungsforschung" genannt
[157]
. Gegenstand ist die auf Gott und den Menschen bezogene Sinngebung,
wie man sie in Schöpfung und Bibel grundgelegt sah und durch Allegorese zu
ergründen hoffte. Alles Seiende erschien transparent für Spirituelles, für
einen 'sensus spiritualis'. Eben diesem höheren Sinn sucht die
Bedeutungsforschung nachzugehen und kombiniert dafür Sprach-, Kunst- und
Theologisgeschichte. Themen sind die Symbolik von Zahlen, Farben, Edelsteinen,
Blumen, (liturgischen) Gesten, Texte, Orten, Zeiten wie auch noch von
bestimmten Personen und Ereignissen
[158]
. Erstrangige Bedeutungsfelder sind dadurch erschlossen worden.
Mystik
wird heute interreligiös als die 'Erfahrung der Einung' bezeichnet. Eine
solche kann kosmisch oder personal vollzogen werden, entweder als Einung mit
dem (Welten-)All oder aber als Einung mit einem persönlichen Gott. Wegen
seines Personalismus konnte das Christentum nur eine personale Mystik pflegen.
Für das Mittelalter hat der Germanist Kurt Ruh eine vierbändige
Gesamtdarstellung begonnen
[159]
, die seine Schüler fortsetzen wollen. Als Modell, sich die
Einigung vorzustellen, diente der mittelalterlichen Mystik die
erotisch-geschlechtliche Vereinung, wie man sie am deutlichsten im
alttestamentlichen >Hohen Lied der Liebe< beschrieben fand und die dann
Bernhard von Clairvaux als Brautmystik ausformulierte, dessen Predigten Kurt
Ruh zufolge ein "Hymnus auf die Liebe [sind], wie ihn die
Geschlechterliebe kaum je anzustimmen mochte"
[160]
. Friedrich Ohly hat Entsprechendes für das >St. Trudperter
Hohelied< herausgearbeitet, die früheste deutschsprachige
Hohelied-Auslegung aus dem 12. Jahrhundert
[161]
. Alois M. Haas ist die weitere Erschließung zisterziensischer und
speziell deutschsprachiger Mystik zu verdanken. Über Meister Eckhart verläuft
die Diskussion kontrovers, ob sein Werk mehr philosophisch oder mystisch
fundiert gewesen sei
[162]
.
Eine weitere Form war die Passionsmystik, die auf den Heiligen
Franziskus zurückging, der in einer Vision die Wundmale Jesu empfangen hatte
und so als erster die 'Stigmata' trug. Ausgehend von der allgemeinmenschlichen
Erfahrung, daß in der Anteilhabe am Schmerz eines anderen eine Vereinigung
mit ihm geschieht, wurde hier eine Angleichung an den leidenden Jesus
erstrebt, sogar auch mit Selbstgeißelungen, verstanden als Compassio
(Mitleiden)
[163]
. Etwa ein Heinrich Seuse hat sich, die Passion nachvollziehend,
jahrelang selbst torturiert, bis er meinte, seinem Inneren Menschen zum
Durchbruch verholfen zu haben, und daraufhin seine Compassio in aufreibender
Seelsorgsarbeit suchte. Zudem hat Seuse der Mystik noch einen anderen Weg
gewiesen: den zu Bildern. Den mystischen Dreischritt von 'Reinigung –
Erleuchtung – Verschmelzung' deutete er als 'Entbildung – Einbildung –
Überbildung'. Die mittlere Stufe der Einbildung geschah in der Weise, daß
man sich den leidenden Christus bildlich vergegenwärtigte und dessen
Leidensexistenz im eigenen Leben nachvollzog. Für die praktische Frömmigkeit
bedeutete das, "das innere Seelenereignis figural aufzuladen"
[164]
, was anregend auch auf die spätmittelalterliche Kunst wirkte.
Beide Formen, sowohl die
Brautmystik wie die Passionsmystik, bewirkten eine starke Emotionalisierung
des Gottes- und Jesus-Verhältnisses, wie es gerade auch in Frauenklöstern
gepflegt wurde und unter anderem die Wirkung hatte, daß die Latein-unkundigen
Nonnen ihre neuen Empfindungen auf Deutsch zum Ausdruck brachten: "Die
Ausbildung einer Sondersprache der Mystik in den Volksprachen, am faßbarsten
in der deutschen, ist gewiß die Leistung sprachmächtiger Frauen und
Prediger"
[165]
. Zumal die Frauen sahen sich als die 'Schwächeren' und 'Unmündigen'
insofern im Vorteil, als doch Gott das Schwache erwähle (1 Kor 1,27),
verstanden jetzt als Berufung zu geistlich-mystischer Erhebung
[166]
. Zudem wußten sich die Frauen in der bräutlichen Mystik von
ihrer Natur her bevorzugt, konnten sie doch unmittelbar Bräute des Bräutigams
Jesus sein, während die Männer sozusagen ihr Geschlecht wechseln mußten;
diese seien darum – so Caroline W. Bynum – von den Frauen geistlich
fasziniert gewesen
[167]
. Eigentlich geschah hier eine glatte Umkehr der in vielen
Religionen anzutreffenden Selbstverständlichkeit, die Frau müsse zur vollen
religiösen Existenz zuerst einmal Mann werden.
Erheblich vorangekommen ist
die Bußbuch-Forschung. Nachdem schon Bernhard Poschmann (†1955) die Bußdogmatik
und Cyrille Vogel (†1982) die Bußpraxis sowie die zugehörige Liturgie
untersucht hatten, begann Raymund Kottje eine Neuedition der Buß-Bücher
[168]
. Bedeutend ist der Ertrag für Sozial-, Mentalitäts- und
Religiositätsgeschichte. So läßt sich nun deutlicher das Problem von Tat-
und Intentionshaftung erkennen, ob man nämlich für jede Tat, auch die
ungewollte und nur zufällig geschehene, zu büßen habe, oder nur für die
absichtlich-willentliche. Statt der in allen frühzeitlichen Kulturen und so
auch im vorklassischen Griechenland und vorprophetischem Israel anzutreffenden
Tathaftung bestand das Christentum nicht anders als die 'aufgekläre' Antike
auf Intentionshaftung, die eine neue Introspektion verlangte. Doch überwog,
wie zuletzt H. Lutterbach gezeigt hat, in den frühmittelalterlichen Bußbüchern
wieder die Tathaftung, und erst im 12. Jahrhundert erfolgte von neuem die
konsequente Herausstellung der Intentionshaftung: Nur was aus und mit
Zustimmung geschehe, sei Sünde
[169]
. Abaelard wie überhaupt die Wende des Mittelalters sind
wesentlich von hierher zu erklären. Aufs ganze gesehen steht ein wichtiges
Ergebnis an: Für die Selbstbeobachtung und Selbstkontrolle, so der Soziologe
Alois Hahn, sei "eine der wichtigsten Institutionen dieser Art die
Beichte gewesen"
[170]
, wie ja schon Max Weber vom "in seiner Art in der ganzen Welt
unerreichten ... Beicht- und Bußsystem"
[171]
gesprochen hatte. Viele der oft kritisierten 'Äußerlichkeiten'
des Mittelalters resultieren aus Phänomenen einer nicht internalisierten
Ethik.
Neu ins Bewußtsein getreten
sind die Vorstellungen von Unreinheit und Beschmutzung (pollutio)
[172]
. Der religionsgeschichtliche Befund ergibt, daß in älteren
Religionsschichten die Berührung von Toten, das Essen bestimmter Speisen und
vor allem die Befleckung durch Sexualstoffe (Same und Menstruationsblut)
verunreinigen und kultunfähig machen
[173]
. Das für 'aufgeklärtes' Empfinden Anstößige liegt darin, daß
nur schon der Kontakt und nicht etwa die ethische Einstellung 'befleckten'.
Indes kennt das Neue Testament solche Verunreinigungen nicht, wohl aber wieder
das Mittelalter. Die biblisch-altchristlichen Sexualgebote wurden im Sinne der
Pollutio umgedeutet
[174]
. Um sich zu reinigen, wurden Bußübungen gefordert, die
eigentlich auf ethische Besserung zielten. Das führte zu dem Mißverhältnis,
unwillkürliche Naturvorgänge wie Sameverguß und Menstruatuion mit ethischen
Mitteln bereinigen zu sollen. Besonders waren die Frauen betroffen, da deren
Menstruationsblut am stärksten verunreinigte und infolgedessen eine rigorose
Zurücksetzung bei Kulthandlungen erfolgte. Vieles was heute Frauenfeindschaft
erscheint, ist in Wirklichkeit Angst vor der Pollutio.
Die bei gravierender Sünde
drohende Exkommunikation erhielt im Frühmittelalter für öffentliche und
schwere Vergehen eine verfeierlichte Form und bald auch eine zusätzliche
Zielgruppe: die Ketzer, wobei jetzt neben Lehrabweichungen auch noch der
Ungehorsam gegenüber dem Papst als ketzerisch galt. Die eigentliche
Herausforderung bildeten die Massenbewegungen der Katherer und Waldenser. Das
zur Bekämpfung entwickelte Instrument war die Inquisition, deren ursprüngliche
Bedeutung der Rechtshistoriker Winfried Trusen neu herausgearbeitet hat:
Anstelle der Gottesurteile oder der Akkusationsverfahren (bei denen jeweils
die Mehrheit der 'Eideshelfer' entschied) sollte eine Untersuchung (von
'inquirere' und darum 'Inquisition') der erweislichen Tatbestände durchgeführt
werden, was ein großer Fortschritt war
[175]
. Da aber angesichts der massenhaft zu bewältigenden Verfahren
Vereinfachungen vorgenommen wurden und dabei Ankläger wie Richter ein und
dieselbe Person sein konnte, obendrein noch die zuvor immer abgelehnte Folter
(dosiert) angewandt wurde, entstand die berüchtigte Inquisition, flächendeckend
im katharischen Südfrankreich, regional und temporär im deutschen Reich, in
manchen Ländern aber (England, Skandinavien) überhaupt nicht. Zu all diesen
Punkten ist eine Fülle neuer Forschungen vorgelegt worden, für Deutschland
etwa von Alexander Patschovsky
[176]
.
Es war ein langer Weg den die deutsche
Mediävistik gegangen ist. Von Richtungen, Trends und Moden war zu sprechen,
und darin spiegelt sich gwissermaßen das ewige Problem von 'objektiver' und
'subjektiver' Geschichtsschreibung. Nun können und dürfen
Gegenwartsinteressen nicht ausgeschlossen werden, aber die Gefahr der
jeweiligen Zeitbrille ist evident. Die deutsche Geschichtsschreibung spiegelt
deutlich die Unruhe, ja die Katastrophen des 19. und 20. Jahrhunderts.
Insofern ist das derzeitige Abrücken von der früheren Macht- und
Verfassungsgeschichte notwendig, aber auch bezeichnend. Unberührt von allen
Trends ist die Textforschung und Quellenedition geblieben, wie sie von den
Monumenta Germaniae historica repräsentiert wird . Auch das ist
Mittelalterforschung in Deutschland, in gewisser Weise sogar die beständigste.
Doch sind hier gleichfalls Interessenverschiebungen festzustellen. Editionen
von neuen Quellen sind in den Blick gekommen bzw. intensiviert worden: die
>Libri confraternitatum<, die Synodenbeschlüsse, die Herrschafts- und
Bischofskapitularien
[177]
. Verantwortlich hierfür stehen Horst Fuhrmann
[178]
und derzeit Rudolf Schieffer
[179]
, beide jeweils mit zahlreichen Publikationen. Die überhaupt
wichtigste Veränderung aber dürfte sein, daß sich die Mediävistik nunmehr
internationalisiert. Insofern kann man fragen, ob es noch eine 'deutsche'
Mittelalterforschung gibt und in Zukunft überhaupt noch geben kann
[180]
.
[1] Joachim Ehlers, Methodische Überlegung zur Entstehung des deutschen Reiches, in: Carlrichard Brühl – Bernd Schmeidmüller (Hgg.), Beiträge zur mittelalterlichen Reichs- und Nationenbildung in Deutschland und Frankreich (Historische Zeitschrift Beiheft L4), München 1997, S. 1-13.
[2] Hans Erich Feine, Kirchliche Rechtsgeschichte. Die Katholische Kirche, Köln – Wien 51972, S. 143-270.
[3] Heinrich Bornkamm, Luther im Spiegel der deutschen Geistesgeschichte, Heidelberg 1955.
[4] Hellmut Seier, Heinrich von Sybel, in: Ulrich Wehler (Hg.), Deutsche Historiker 2, Göttingen 1971, S. 24-38, Zitat S. 29.
[5] Georg Iggers, Heinrich von Treitschke, in: Ulrich Wehler, (Hg.), Deutsche Historiker 2, Göttingen 1971, S. 66-80, Zitate S. 69, 71.
[6] Hans Cymarek, Georg von Below und die deutsche Geschichtswissenschaft um 1900 (Vierteljahrshefte für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Beiheft 142), Stuttgart 1998, S. 126.
[7] Hans Boldt, Otto von Gierke, in: Ulrich Wehler, (Hg.), Deutsche Historiker 8, Göttingen 1982, S. 7-23.
[8] Lothar Gall, Bismarck. Der weiße Revolutionär, Berlin 51981, S. 491.
[9] Christoph Müller, Ikarus fliegt weiter. Ursprung und Rezeption geflügelter Worte und Sprachbilder (Kulturgeschichte der antiken Welt 76), Mainz 2001, S. 47-50.
[10] Lothar Gall, Bismarck. Der weiße Revolutionär, Berlin 51981, S. 470.
[11] Friedrich Loofs, Leitfaden zum Studium der Dogmengeschichte, Halle 71960 (11889).
[12] Adolf von Harnack, Lehrbuch der Dogmengeschichte, 3 Bände, Neudruck Darmstadt 1964.
[13] Reinhold Seeberg, Lehrbuch der Dogmengeschichte 3: Die Dogmenbildung des Mittelalters, Neudruck Darmstadt 1974, S. 1-37, S. 797.
[14] Albert Hauck, Kirchengeschichte Deutschlands 1, Berlin 71952, S. 4.
[15] Kurt Nowak; Art. Albert Hauck, in: Theologische Realenzyklopädie 14 (1985), S. 472-474.
[16] Johannes Janssen, Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters 1, Freiburg im Breisgau 1876, S. 6-8.
[17] Kaspar Elm, Johannes Janssen. Der Geschichtsschreiber des deutschen Volkes 1829-1891 (Xantener Vorträge zur Geschichte des Niederrheins 1), Duisburg 1991.
[18] Otto G. Oexle, Geschichte als Historische Kulturwissenschaft, in: Wolfgang Hardtwig – Hans-Ulrich Wehler (Hgg.), Kulturgeschichte Heute (Geschichte und Gesellschaft Sonderheft 16), Göttingen 1996, S. 14-40.
[19] Hans G. Kippenberg, Die Entdeckung der Religionsgeschichte. Religionswissenschaft und Moderne, München 1997.
[20] Notker Hammerstein (Hg.), Deutsche Geschichtswissenschaft um 1900, Stuttgart – Wiesbaden 1988.
[21] Rüdiger vom Bruch, Wissenschaftspolitik, Kulturpolitik, Weltpolitik. Hochschule und Forschungsinstitute auf dem deutschen Hochschullehrertag in Dresden 1911, in: Horst Walter Blanke (Hg.), Transformation des Historismus. Wissenschaftsorganisation und Bildungspolitik vor dem Ersten Weltkrieg, Waltrop 1994, S. 32-63; Luise Schorn-Schütte, Karl Lamprecht. Wegbereiter einer historischen Sozialwissenschaft?, in: Notker Hammerstein (Hg.), Deutsche Geschichtswissenschaft um 1900, Stuttgart – Wiesbaden 1988, S. 153-191.
[22] Gerd Lindemann – Alf Özen, Religionsgeschichtliche Schule, in: Theologische Realenzyklopädie 28 (1997), S. 618-624.
[23] Ernst Troeltsch, Die Bedeutung der Geschichtlichkeit Jesu für den Glauben (1911), in: Ernst Troeltsch, Die Absolutheit des Christentums und die Religionsgeschichte und zwei Schriften zur Theologie, Gütersloh ²1985, 132-162, S. 147.
[24] Gerorg Scherer, Art. Max Scheler, in: Theologische Realenzyklopädie 30 (1999), S. 87-92.
[25] Ulrich Köpf, Kirchengeschichte oder Religionsgeschichte des Christentums? Gedanken über Gegenstand und Aufgabe der Kirchengeschichte um 1900, in: Friedrich Wilhelm Graf – Hans M. Müller (Hg.), Der deutsche Protestantismus um 1900, Gütersloh 1996, S. 42-66, S. 66.
[26] Friedrich W. Katzenbach, Artikel Adolf von Harnack, in: Theologische Realenzyklopädie 14 (1985), S. 450-458; Karl H. Neufeld, Adolf von Harnack, in: Ulrich Wehler (Hg.), Deutsche Historiker 7, Göttingen 1980, S. 24-37; Kurt Nowak – Otto G. Oexle (Hgg.), Adolf von Harnack. Theologe, Historiker, Wissenschaftpolitiker, Göttingen 2001.
[27] Adolf von Harnack, Das Wesen des Christentums, Leipzig 21900, S. 148.
[28] Norbert Trippen, Theologie und Lehramt im Konflikt. Die kirchlichen Maßnahmen gegen den Modernismus, Freiburg im Breisgau 1977.
[29] Otto Weiss, Der Modernismus in Deutschland. Ein Beitrag zur Theologiegeschichte, Regensburg 1995.
[30] Gregor Schöllgen, Franz Josef Dölger und die Entstehung des Forschungsprogramms 'Antike und Christentum', in: Jahrbuch für Antike und Christentum 36 (1993), S. 7-27.
[31] Friedrich Wilhelm Graf, Die "antihistorische Revolution" in der protestantischen Theologie der zwanziger Jahre, in: Jan Rohls - Gunther Wenz (Hgg.), Vernunft des Glaubens. Wissenschaftliche Theologie und kirchliche Lehre. Festschrift für Wolfhart Pannenberg, Göttingen 1988, S. 377-405.
[32] Eberhart Jüngel, Artikel Karl Barth, in: Theologische Realenzyklopädie 5 (1980), S. 251-268.
[33] Barbara Nichtweiss, Erik Peterson. Neue Sicht auf Leben und Werk, Freiburg – Basel – Wien, 21994.
[34] Johannes Wallmann, Artikel Karl Holl, in: Theologische Realenzyklopädie 15 (1986), S. 514-518.
[35] Joseph Lortz, Geschichte der Kirche in ideengeschichtlicher Betrachtung. Eine geschichtliche Sinndeutung der christlichen Vergangenheit, Münster 1953, S. 191.
[36] Joseph Lortz, Geschichte der Kirche in ideengeschichtlicher Betrachtung. Eine geschichtliche Sinndeutung der christlichen Vergangenheit, Münster 1953, S. 420.
[37] Joseph Lortz, Geschichte der Kirche in ideengeschichtlicher Betrachtung. Eine geschichtliche Sinndeutung der christlichen Vergangenheit, Münster 1953, S. 420.
[38] Hans von Schubert, Die Geschichte des deutschen Glaubens, Leipzig 1925.
[39] Joseph Lortz, Geschichte der Kirche in ideengeschichtlicher Betrachtung. Eine geschichtliche Sinndeutung der christlichen Vergangenheit, Münster 1953, S. 95f.
[40] Jürgen Kocka, Zwischen Nationalsozialismus und Bundesrepublik. Ein Kommentar, in: Winfried Schulze – Otto G. Oexle (Hgg.), Deutsche Historiker im Nationalsozialismus, Frankfurt am Main 1999, S. 340-357, S. 341.
[41] Karl Hampe, Vorwort, in: Karl Hampe (Hg.), Karl der Große oder Charlemagne? Acht Antworten deutscher Geschichtsforscher, Berlin 1935, S. 6.
[42] Johannes Fried, Vom Zerfall der Geschichte zur Wiedervereinigung. Der Wandel der Interpretationsmuster, in: Otto G. Oexle (Hg.), Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung am Ende des 20. Jahrhunderts, (Göttinger Gespräche zur Geschichtswissenschaft 2), S. 45-72, S. 51.
[43] Otto G. Oexle, Das Mittelalter als Waffe. Ernst H. Kantorowicz’ "Kaiser Friedrich der Zweite" in den politischen Kontroversen der Weimarer Republik, in: Otto G. Oexle, Geschichtswissenschaft im Zeichen des Historismus. Studien zu Problemgeschichten der Moderne (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 116), Göttingen 1996, S. 163-215, S. 176.
[44] Paul L. Landsberg, Die Welt des Mittelalters und wir. Ein geschichtsphilosophischer Versuch über den Sinn eines Zeitalters, Bonn 1922, S. 7, 9, 78.
[45] Ernst H. Gombrich, Aby Warburg. Eine intellektuelle Biographie (Europäische Bibliothek 12), Neudruck Hamburg 1992; Erwin Panofsky, Studien zur Ikonologie. Humanistische Themen in der Kunst der Renaissance, Köln 21980.
[46] Nicolaus Gussone, Herrschaftszeichen und Staatssymbolik. Zum 100. Geburtstag von Percy Ernst Schramm, in: Majestas 2 (1994), S. 93-99.
[47] Ernst H. Kantorowicz, Laudes regiae. A Study in Liturgical Acclamations and Mediaeval Ruler Worship (University of California Publication in History 33), Berkeley – Los Angeles 1958, S. 1, Anmerkung 1. Diese Rückbeziehung wird in der heutigen Kantorowicz-Literatur übersehen, siehe zum Beispiel Sebastian Klotz, Herrscherakklamation und serielle Musik. Zur Studie über die laudes regiae von Ernst H. Kantorowicz und Manfred F. Bukofzer, Berkeley 1946, in: Wolfgang Ernst – Cornelia Vismann (Hgg.), Geschichtskörper. Zur Aktualität von Ernst H. Kantorowicz, München 1998, 161-170.
[48] Peter von Moos, Wolfram von den Steinen, ein Historiker des Überhistorischen, in: Mittellateinisches Jahrbuch 28 (1993), S. 1-14.
[49] Wolfram von den Steinen, Vom heiligen Geist des Mittelalters. Anselm von Canterbury, Bernhard von Clairvaux, Darmstadt 1968.
[50] Gerhart B. Ladner, Erinnerungen, hg. von Wolfram Herwig - Walter Pohl (Denkschriften. Österreichische Akademie der Wissenschaften – Philosophisch-historische Klasse, Sitzungsberichte 617), Wien 1994, S. 41-46.
[51] Herbert Grundmann, Religiöse Bewegungen im Mittelalter. Untersuchungen über die geschichtlichen Zusammenhänge zwischen der Ketzerei, den Bettelorden und der religiösen Frauenbewegung im 12. und 13. Jahrhundert und über die geschichtlichen Grundlagen der deutschen Mystik, Vorwort, Darmstadt 41977, S 3.
[52] Gerd Tellenbach, Römischer und christlicher Reichsgedanke in der Liturgie des frühen Mittelalters (Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse 25), Heidelberg 1934, S. 4; Gerd Tellenbach, Libertas. Kirche und Weltordnung im Zeitalter des Investiturstreites (Forschungen zur Kirche und Geistesgeschichte 7), Göttingen 1936.
[53] Eduard Eichmann, Die Kaiserkrönung im Abendland. Ein Beitrag zur Geistesgeschichte des Mittelalters. Mit besonderer Berücksichtigung des kirchlichen Rechts, der Liturgie und der Kirchenpolitik 1, Würzburg 1942, S. X.
[54] Otto Treitinger, Die oströmische Kaiser- und Reichsidee. Vom oströmischen Staats- und Reichsgedanken, Darmstadt 21956.
[55] Otto Brunner, Land und Herrschaft. Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Österreichs im Mittelalter, Darmstadt 61973 (Wien 11939).
[56] Wilhelm Worringer, Formprobleme der Gotik, München 21922, S. 55.
[57] Ernst Bertram, Wie deuten wir uns?, in: Ernst Bertram, Dichtung als Zeugnis. Frühe Bonner Studien zur Literatur, Bonn 1967, S. 119-135, S. 122.
[58] Ernst Bertram, Nietzsche. Versuch einer Mythologie, Bonn 81965, S. 60, S. 40.
[59] Carola Groppe, Die Macht der Bildung. Das deutsche Bürgertum und der George-Kreis 1890 –1933 (Bochumer Schriften zur Bildungsgangforschung 3), Köln und andere 1997, S. 650.
[60] Eckhardt Grünewald, Ernst Kantorowicz und Stefan George. Beiträge zur Biographie des Historikers bis zum Jahre 1938 und zu seinem Jugendwerk "Kaiser Friedrich der Zweite" (Frankfurter Historische Abhandlungen 25), Wiesbaden 1982; Carola Groppe, Die Macht der Bildung. Das deutsche Bürgertum und der George-Kreis 1890 –1933 (Bochumer Schriften zur Bildungsgangforschung 3), Köln und andere 1997, S. 663-672.
[61] Ernst H. Kantorowicz, Das Geheime Deutschland, in: Robert L. Benson – Johannes Fried (Hgg.), Ernst Kantorowicz (Frankfurter Historische Abhandlungen 39), Stuttgart 1997, S. 77-93, S. 80.
[62] Ernst H. Kantorowicz, Das Geheime Deutschland, in: Robert L. Benson – Johannes Fried (Hgg.), Ernst Kantorowicz (Frankfurter Historische Abhandlungen 39), Stuttgart 1997, S. 77-93, S. 84.
[63] Johan Huizinga, Herbst des Mittelalters. Studien über Lebens- und Geistesformen des 14. und 15. Jahrhunderts in Frankreich und in den Niederlanden, hg. von Kurt Köster, Stuttgart 111975, S. 462.
[64] Johan Huizinga, Herbst des Mittelalters. Studien über Lebens- und Geistesformen des 14. und 15. Jahrhunderts in Frankreich und in den Niederlanden, hg. von Kurt Köster, Stuttgart 111975, S. 209.
[65] Will-Erich Peuckert, Die große Wende. Das apokalyptische Saeculum und Luther 1, Darmstadt 1966, S. 21.
[66] Ildefons Herwegen, Lumen Christi, Gesammelte Aufsätze (Der Katholische Gedanke. Veröffentlichungen des Verbandes der Vereine Katholischer Akademiker zur Pflege der Katholischen Weltanschauung 8), München 1924, S. 126f, S. 150 Anmerkung 31; Ildefons Herwegen, Antike, Germanen und Christentum. Drei Vorlesungen (Bücherei der Salzburger Hochschulwochen 1), Salzburg 1932, S. 8f.
[67] Wilhelm Worringer, Formprobleme der Gotik, München 21922, S. 125.
[68] Wilhelm Worringer, Formprobleme der Gotik, München 21922, S. 78f.
[69] Oskar Beyer, Romanik. Sinn und Wesen früher mittelalterlicher Kunst, Berlin 1926, S. 111.
[70] Theodor Klauser, Kleine Abendländische Liturgiegeschichte. Bericht und Besinnung, Bonn 1965, S. 95.
[71]
Arnold
Angenendt, Liturgik und Historik. Gab es eine organische
Liturgie-Entwicklung? (Quaestiones
Disputatae 189), Freiburg – Basel – Wien 22001 (Register:
Guardini).
[72]
Romano Guardini,
Briefe vom Comer See, Mainz 1927, S. 100.
[73] Ildefons Herwegen, Antike, Germanen und Christentum. Drei Vorlesungen (Bücherei der Salzburger Hochschulwochen 1), Salzburg 1932.
[74]
Winfried
Schulze, Deutsche Geschichtswissenschaft nach 1945
(Historische Zeitschrift, Beiheft 10), München 1989, S. 214 f.
[75] Winfried Schulze, Deutsche Geschichtswissenschaft nach 1945 (Historische Zeitschrift, Beiheft 10), München 1989, S. 216.
[76]
Karl Egon
Lönne, Franz Schnabel, in: Ulrich
Wehler (Hg.), Deutsche
Historiker 9, S. 81-101.
[77]
Winfried Schulze,
Deutsche Geschichtswissenschaft nach 1945 (Historische Zeitschrift, Beiheft
10), München 1989, S. 274-277.
[78]
Winfried Schulze,
Institut für Europäische Geschichte Mainz 1950-2000. Eine Dokumentation,
Mainz 2000.
[79] Michael Borgolte, Sozialgeschichte des Mittelalters. Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Einheit (Historische Zeitschrift, Beiheft 22), München 1996, S. 21.
[80] Heinz Schilling, Die Konfessionalisierung von Kirche, Staat und Gesellschaft – Profil, Leistung, Defizite und Perspektiven eines geschichtswissenschaftlichen Paradigmas, in: Heinz Schilling – Wolfgang Reinhard (Hgg.), Die katholische Konfessionalisierung. Wissenschaftliches Symposion der Gesellschaft zur Herausgabe des Corpus Catholicum und des Vereins für Reformationsgeschichte (Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte 198), Gütersloh 1995, S. 1-49.
[81] Klaus von See, Deutsche Germanen-Ideologie. Vom Humanismus bis zur Gegenwart, Frankfurt am Main 1980, S. 11; Klaus von See, Freiheit und Gemeinschaft. Völkisch-nationales Denken in Deutschland zwischen Französischer Revolution und Ersten Weltkrieg, Heidelberg 2001.
[82] Theodor Schieffer, Die Aufgliederung der Kirche; die "Germanisierung des Christentums", in: Handbuch der Europäischen Geschichte 1 (1976), S. 504-506.
[83] Karl Hauck, Zwanzig Jahre Brakteaten-Forschung, in: Frühmittelalterliche Studien 22 (1988), S. 17-52.
[84] Josef Fleckenstein, Grundlagen und Beginn der deutschen Geschichte (Deutsche Geschichte 1), Göttingen 1974, S. 17-19.
[85] Wolfgang Haubrichs, Die Anfänge: Versuche volkssprachiger Schriftlichkeit im frühen Mittelalter (ca. 700-1050/60), in: Joachim Heinzle (Hg.), Von den Anfängen zum hohen Mittelalter 1, Frankfurt am Main 1988, S. 58.
[86] Alexander Demandt, Die Kelten, München 21999, S. 99.
[87] Joachim Herrmann (Hg.), Die Slawen in Deutschland. Geschichte und Kultur der slawischen Stämme westlich von Oder und Neiße vom 6. bis 12. Jahrhundert (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Alte Geschichte und Archäologie der Akademie der Wissenschaften der DDR 14), Berlin 1985, S. 309.
[88] Joachim Herrmann (Hg.), Die Slawen in Deutschland. Geschichte und Kultur der slawischen Stämme westlich von Oder und Neiße vom 6. bis 12. Jahrhundert (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Alte Geschichte und Archäologie der Akademie der Wissenschaften der DDR 14), Berlin 1985, S. 310; Eine jüngst erschienene "Bestandsaufnahme" behandelt Religion nicht: Christian Lübke (Hg.), Struktur und Wandel im Früh- und Hochmittelalter. Eine Bestandsaufnahme aktueller Forschungen zur Germania Slavica (Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa 5), Stuttgart 1998.
[89]
Francis Rapp, L'Eglise et la vie religieuse en Occident à la fin
du Moyen Age, Paris 1971,
S. 287.
[90] Erich Meuthen, Das 15. Jahrhundert (Oldenburger Grundriß der Geschichte 9), München 1984, S. 110.
[91] Berndt Hamm, Frömmigkeit als Gegenstand theologiegeschichtlicher Forschung. Methodisch-historische Überlegungen am Beispiel von Spätmittelalter und Reformation, in: Zeitschrift für Theologie und Kirche 74 (1977), S. 464-497; Berndt Hamm, Frömmigkeitstheologie am Anfang des 16. Jahrhunderts. Studien zu Johannes von Paltz und seinem Umkreis (Beiträge zur historischen Theologie 65), Tübingen 1982.
[92] Kaspar Elm (Hg.), Reformbemühungen und Observanzbestrebungen im spätmittelaterlichen Ordenswesen (Berliner historische Studien 14, Ordensstudien VI), Berlin 1989 (Sammelband mit Gesamtübersicht).
[93] Erich Meuthen, Zur europäischen Klerusbildung vom 14. bis zum 16. Jahrhundert, in: Wolfgang Harms – Jan-Dirk Müller (Hgg.), Mediävistische Komparatistik. Festschrift für Franz Josef Worstbrock, Stuttgart – Leipzig 1997, S. 263-292.
[94] Hartmut Boockmann, Das fünfzehnte Jahrhundert in der deutschen Geschichte, in: Michael Borgolte (Hg.), Mittelalterforschung nach der Wende 1989 (Historische Zeitschrift, Beiheft 20), München 1995, S. 485-511, S. 506.
[95]
Heinz
Schilling, Vita religiosa des
Spätmittelalters und frühneuzeitliche Differenzierung der christianitas –
Beobachtungen zu Wegen und Früchten eines Gesprächs zwischen Spätmittelalter- und Frühneuzeithistorikern, in: Franz J. Felten – Nikolaus Jaspert (Hgg.), Vita religiosa im Mittelalter: Festschrift für Kaspar Elm (Berliner Historische Studien 31), Berlin 1999, S. 785-796, S. 787, 790.
[96]
Erich Meuthen, Gab es ein spätes Mittelalter?, in: Johannes
Kunisch (Hg.), Spätzeit. Studien zu Problemen eines historischen
Epochenbegriffs (Historische Forschungen 42), Berlin 1990, S. 91-135, S.
116.
[97] Hans Werner Goetz, Moderne Mediävstik. Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung, Darmstadt 1999, S. 123.
[98] Michael Borgolte (Hg.), Das europäische Mittelalter im Spannungsbogen des Vergleichs. Zwanzig internationale Beiträge zu Praxis, Problemen und Perspektiven der historischen Komparatistik (Europa im Mittelalter, Abhandlungen und Beiträge zur historischen Komparatistik 1), Berlin 2001.
[99] Arnoud-Jan Bijsterveld, Middeleeuwse vrome schenkingen als instrument van sociale integratie en politieke machtsvorming. Een historiografisch overzicht, in: Tijdschrift vor Geschiedenis 109 (1996), S. 443-464.
[100] Heinrich Mitteis, Lehnrecht und Staatsgewalt, Darmstadt 21958, S. 12.
[101] Ekkehard Kaufmann, Treue (mit Exkurs: die 'germanische' Treue), in: Handwörterbuch zur Deutschen Rechtsgeschichte 5 (1998), S. 320-338.
[102] František Graus, Über die sogenannte germanische Treue, in: Historica 1 (1959), S. 71-121.
[103] Helmut Beumann, Zur Lage der Mittelalterforschung, in: Jahrbuch der historischen Forschung in der Bundesrepublik Deutschland 2 (1975), S. 13-25.
[104]
Hagen Keller, Reichsorganisation, Herrschaftsformen und
Gesellschaftsstrukturen im Regnum Teutonicum, in: Il secolo di ferro: mito e
realtà del secolo X (Settimania di Studio del Centro Italiano di
Studi sull'Alto Medioevo 38/1), Spoleto 1991, S. 159-195, S. 179
[105]
Gerd Althoff, Verwandte,
Freunde und Getreue. Zum politischen Stellenwert der Gruppenbindungen im frühen
Mittelalter, Darmstadt 1990, S. 182.
[106] Gerd Althoff, Verwandte, Freunde und Getreue. Zum politischen Stellenwert der Gruppenbindungen im frühen Mittelalter, Darmstadt 1990, S. 27.
[107] Klaus Schreiner, Nudis pedibus. Barfüßigkeit als religiöses und politisches Ritual, in: Gerd Althoff (Hg.) Formen und Funktionen öffentlicher Kommunikation im Mittelalter (Vorträge und Forschungen 51), Stuttgart 2001, S. 53-124, S. 102.
[108] Klaus Schreiner, Nudis pedibus. Barfüßigkeit als religiöses und politisches Ritual, in: Gerd Althoff (Hg.) Formen und Funktionen öffentlicher Kommunikation im Mittelalter (Vorträge und Forschungen 51), Stuttgart 2001, S. 53-124, S. 77.
[109] Arnold Angenendt, Liturgik und Historik. Gab es eine organische Liturgie-Entwicklung? (Quaestiones Disputatae 189), Freiburg – Basel – Wien 22001, S. 142-171.
[110]
Arnold
Angenendt, Missa specialis.
Zugleich ein Beitrag zur Entstehung der Privatmessen, in: Frühmittelalterliche
Studien 17 (1983), S. 153-221.
[111] Arnold Angenendt, Kaiserherrschaft und Königstaufe. Kaiser, Könige und Päpste als geistliche Patrone in der abendländischen Missionsgeschichte (Arbeiten zur Frühmittelalterforschung 15), Berlin – New York 1984, S. 145f.
[112] Bernhard Jussen, Patenschaft und Adoption im frühen Mittelalter. Künstliche Verwandtschaft als soziale Praxis (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 98), Göttingen 1991.
[113] Arnold Angenendt, Kaiserherrschaft und Königstaufe. Kaiser, Könige und Päpste als geistliche Patrone in der abendländischen Missionsgeschichte (Arbeiten zur Frühmittelalterforschung 15), Berlin – New York 1984, S. 202-212.
[114] Siegmund Hellmann, Die Heiraten der Karolinger, in: Siegmund Hellmann, Ausgewählte Abhandlungen zur Historiographie und Geistesgeschichte des Mittelalters hg. von Helmut Beumann, Weimar 1961, S. 293-391; Rudolf Schieffer, Karolingische Töchter, in: Georg Jenal (Hg.), Herrschaft, Kirche, Kultur. Festschrift für Friedrich Prinz (Monographien zur Geschichte des Mittelalters 37), Stuttgart 1993, S. 125-139.
[115] Karl Josef Benz, Untersuchungen zur politischen Bedeutung der Kirchweihe unter Teilnahme der deutschen Herrscher im hohen Mittelalter (Regensburger Historische Forschungen 4), Kalmünz 1975.
[116] Gerd Althoff, Magdeburg – Halberstadt – Merseburg. Bischöfliche Repräsentation und Interessenvertretung im ottonischen Sachsen, in: Gerd Althoff – Ernst Schubert (Hgg.), Herrschaftspräsentation im ottonischen Sachsen, Sigmaringen 1998, S. 267-294; Knut Görich, Der Ganderheimerstreit zur Zeit Ottos III. in: Zeitschrift für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung 79 (1993), S. 56-94; Ernst Dieter Hehl, Merseburg – eine Bistumsgründung unter Vorbehalt. Gelübde, Kirchenrecht und politischer Spielraum im 10. Jahrhundert, in: Frühmittelalterliche Studien 31 (1997), S. 96-119.
[117]
Alfons
Becker, Papst Urban II. (1088-1099). Teil 2 – Der Papst, die
griechische Christenheit und der Kreuzzug (Schriften der Monumenta Germaniae
Historica 19, II), Stuttgart 1988, S. 435-457.
[118] Hans Werner Goetz, Moderne Mediävstik. Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung, Darmstadt 1999, S. 280.
[119] Jacques LeGoff, Das Hochmittelalter (Fischer Weltgeschichte 11), Frankfurt am Main 1965, S. 14-18.
[120] Edith Ennen, Frauen im Mittelalter, München 61999.
[121] Georges Duby – Michelle Perrot – Christiane Klapisch-Zuber (Hgg.), Geschichte der Frauen, 5 Bände, Frankfurt am Main 1993-95.
[122] Christina von Braun – Inge Stephan (Hgg.), Gender-Studien. Eine Einführung, Stuttgart – Weimar 2000.
[123] Niklas Luhmann, Die Religion der Gesellschaft hg. von André Kieserling, Frankfurt am Main 2000, S. 251.
[124] Lutz von Padberg, Mission und Christianisierung. Formen und Folgen bei Angelsachsen und Franken im 7. Und 8. Jahrhundert, Stuttgart 1995.
[125] Otto Gerhard Oexle, Stände und Gruppen. Über das Europäische in der europäischen Geschichte, in: Michael Borgolte (Hg.), Das europäische Mittelalter im Spannungsbogen des Vergleichs. Zwanzig internationale Beiträge zu Praxis, Problemen und Perspektiven der historischen Komparatistik (Europa im Mittelalter, Abhandlungen und Beiträge zur historischen Komparatistik 1), Berlin 2001, S. 39-48, S. 40.
[126] Hubert Jedin, Einleitung in die Kirchengeschichte, in: Hubert Jedin, Handbuch der Kirchengeschichte 1, Freiburg 1962, S. 1-55, S. 54.
[127] Walter Brandmüller (Hg.), Konziliengeschichte, 2 Reihen, Paderborn 1980ff.
[128] Hermann J. Sieben, Die Konzilsidee der Alten kKirche, Paderborn 1979; Hermann J. Sieben, Die Konzilsidee des lateinischen Mittelalter, Paderborn 1984.
[129] Arnold Angenendt, Geschichte der Religiosität im Mittelalter, Darmstadt 22000; Arnold Angenendt, Heilige und Reliquien. Die Geschichte ihres Kultes vom frühen Christentum bis zur Gegenwart, München 1994.
[130] Knut Schäferdiek, kiriha – *cyrica – kuriakon. Zum geschichtlichen Hintergrund einer Etymologie, in: Knut Schäferdiek, Schwellenzeit. Beiträge zur Geschichte des Christentums in Spätantike und Frühmittelalter, Berlin 1996, S. 223-227.
[131] Ulrich Köpf, Artikel Kreuz IV (Mittelalter), in: Theologische Realenzykolädie 19 (1990), S. 732-761.
[132] Siehe die Hinweise in Anmerkung 91.
[133] Hans B. Meyer, Eucharistie. Geschichte, Theologie und Pastoral (Gottesdienst der Kirche 4), Regensburg 1989.
[134] Angelus A. Häussling, Mönchskonvent und Eucharistiefeier. Eine Studie über die Messe in der abendländischen Klosterliturgie des frühen Mittelalters und zur Geschichte der Meßhäufigkeit (Liturgiewissenschaftliche Quellen und Forschungen 58), Münster 1973.
[135] Lentes, Thomas, Gebetbuch und Gebärde. Religiöses Ausdrucksverhalten in Gebetbüchern aus dem Dominikanerinnen-Kloster St. Nikolaus in undis zu Straßburg (1350-1550), Dissertation, Münster 1996 (im Erscheinen, in: Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, Göttingen).
[136] Klaus Schreiner, Maria. Jungfrau, Mutter, Herrscherin, München – Wien 1994.
[137] Klaus Schreiner (Hg.), Frömmigkeit im Mittelalter. Politisch-soziale Kontexte, visuelle Praxis, körperliche Ausdrucksformen (erscheint: München 2002). Schriftenverzeichnis von Klaus Schreiner ist enthalten in: Andrea Löther (Hg.), Mundus in imagine. Bildersprache und Lebenswelten im Mittelalter, FS für Klaus Schreiner, München 1996.
[138] Peter Dinzelbacher (Hg.), Handbuch der Religionsgeschichte im deutschsprachigen Raum 2: Hoch- und Spätmittelalter, Paderborn und andere 2000.
[139] Kassius Hallinger, Gorze – Kluny. Studien zu den monastischen Lebensformen und Gegensätzen im Hochmittelalter, 2 Bände. (Studia Anselminia 22, 25) Rom 1950-1951, ND Graz 1971; Pius Engelbert, Bericht über den Stand des Corpus Consuetudinum Monasticorum, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens 102 (1991), S, 19-24.
[140] Josef Semmler, Benedikt von Aniane, in: Lexikon für Theologie und Kirche 2 (31994), Sp. 200f.
[141] Michael Borgolte, Sozialgeschichte des Mittelalters. Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Einheit (Historische Zeitschrift, Beiheft 22), München 1996, S. 80.
[142] Stefan Weinfurter, Neuere Forschungen zu den Regularkanonikern im Deutschen Reich des 11. und 12. Jahrhunderts, in: Historische Zeitschrift 224 (1977), S. 379-397.
[143]
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[148] Gisela Muschiol, Famula Dei. Zur Liturgie in merowingischen Frauenklöstern (Beiträge zur Geschichte des alten Mönchtums und des Benediktinerordens 41), Münster 1994.
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[152] Kaspar Elm, Die Stellung der Frau in Ordenswesen, Semireligiosentum und Häresie zur Zeit der heiligen Elisabeth, in: Sankt Elisabeth. Fürstin – Dienerin – Heilige. Aufsätze. Dokumentation. Katalog, hg. von der Philipps-Universität Marburg, Sigmaringen 1981, S. 7-28; Kaspar Elm, Vita regularis sine regula. Bedeutungen, Rechtsstellung und Selbstverständnis des mittelalterlichen frühneuzeitlichen Semireligiosentums, in: František Šmahel (Hg.), Häresie und vorzeitige Reformation im Spätmittelalter (Schriften des Historischen Kollegs 39), München 1998, S. 239-273.
[153] Kaspar Elm (Hg.), Reformbemühungen und Observanzbestrebungen im spätmittelalterlichen Ordenswesen (Berliner historische Studien 14. Ordensstudien 6), Berlin 1989.
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[157] Friedrich Ohly, Schriften zur mittelalterlichen Bedeutungsforschung, Darmstadt 1977.
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[159] Kurt Ruh, Geschichte der abendländischen Mystik, 4 Bände, München 1990-1999; siehe auch Peter Dinzelbacher, Christliche Mystik im Abendland, Paderborn und andere 1994.
[160] Kurt Ruh, Geschichte der abendländischen Mystik 1, München 1990, S. 267.
[161] Friedrich Ohly, Das Sankt Trupeter Hohelied. Text, Übersetzung und Kommentar (Bibliothek des Mittelalters 2), Frankfurt am Main 1998.
[162] Kurt Flasch, Das philosophische Denken im Mittelalter, Stuttgart 1987, S. 406-425.
[163] Alois M. Haas, Gottleiden – Gottlieben. Zur volkssprachlichen Mystik im Mittelalter, Frankfurt am Main 1989.
[164] Alois M. Haas, Kunst rechter Gelassenheit. Themen und Schwerpunkte von Heinrich Seuses Mystik, Bern und andere 1995, S. 202.
[165] Kurt Ruh, Geschichte der abendländischen Mystik 1, München 1990, S. 18.
[166] Kurt Ruh, Geschichte der abendländischen Mystik 2, München 1993, S. 22-371.
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[169] Hubertus Lutterbach, Intentions- oder Tathaftung? Zum Bußverständnis in den frühmittelalterlichen Bußbüchern, in: Frühmittelalterliche Studien 29 (1995), S. 120-143.
[170] Alois Hahn, Identität und Selbstthematisierung, in: Alois Hahn – Volker Kapp (Hgg.), Selbstthematisierung und Selbstzeugnis. Bekenntnis und Geständnis, Frankfurt am Main 1987, S. 9-24, S. 18.
[171] Max Weber, Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriß der verstehenden Soziologie, besorgt von Johannes Winckelmann, Tübingen 51976, S. 340.
[172] Meinolf Schumacher, Sündenschmutz und Herzensreinheit (Münstersche Mittelalter Schriften 73), München 1996.
[173] Klaus E. Müller, Das magische Universum der Identität. Elementarformen sozialen Verhaltens. Ein ethnologischer Grundriß, Frankfurt am Main – New York 1987.
[174] Hubertus Lutterbach, Sexualität im Mittelalter. Eine Kulturstudie anhand von Bußbüchern des 6. bis 12. Jahrhunderts, Köln und andere 1999.
[175] Trusen, Winfried, Das Verbot der Gottesurteile und der Inquisitionsprozeß. Zum Wandel des Strafverfahrens unter dem Einfluß des gelehrten Rechts im Spätmittelalter, in: Jürgen Miethke – Klaus Schreiner (Hgg.), Sozialer Wandel im Mittelalter. Wahrnehmungsformen, Erklärungsmuster, Regelungsmechanismen, Sigmaringen 1994, S. 235-247; Trusen, Winfried, Der Inquisitionsprozeß. Seine historischen Grundlagen und frühen Formen, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Kanonistische Abteilung 74 (1988), S. 168-230; Trusen, Winfried, Der Prozeß gegen Meister Eckhart. Vorgeschichte, Verlauf und Folgen (Rechts- und staatswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft 54), Paderborn 1988; Trusen, Winfried, Rechtliche Grundlagen des Häresiebegriffs und des Ketzerverfahrens, in: Silvana Seidel Menchi, (Hg.), Ketzerverfolgung im 16. und frühen 17. Jahrhundert (Wolfenbütteler Forschungen 51), Wiesbaden 1992, S. 1-20; Trusen, Winfried, Von den Anfängen des Inquisitionsprozesses zum Verfahren bei der inquisitio haeretica pravitatis, in: Peter Segl, (Hg.), Die Anfänge der Inquisition im Mittelalter. Mit einem Ausblick auf das 20. Jahrhundert und einem Beitrag über religiöse Intoleranz im nichtchristlichen Bereich (Bayreuther Historische Kolloquien 7), Köln und andere 1993, S. 39-76.
[176] Alexander Patschovsky, Der Passauer Anonymus. Ein Sammelwerk über Ketzer, Juden, Antichrist aus der Mitte des 13. Jahrhunderts (Schriften der Monumenta Germaniae historica 22), Stuttgart 1968; Alexander Patschovsky, Quellen zur bömischen inquisition im 14. Jahrhundert (Monumenta Germaniae historica 11), Weimar 1979; FrantiŠek Šmahel (Hg.), Häresie und vorzeitige Reformation im Spätmittelalter (Schriften und Historische Kollegs, Kolloquien 39), München 1998.
[177] Horst Fuhrmann, "Sind eben alles Menschen gewesen". Gelehrten leben im 19. und 20. Jahrhundert; dargestellt am Beispiel der Monumenta Germaniae historica und ihrer Mitarbeiter, München 1996.
[178] Horst Fuhrmann, Überall ist Mittelalter. Von der Gegenwart einer vergangenen Zeit, München 1996.
[179] Rudolf Schieffer (Hg.), Schriftkultur und Reichsverwaltug unter den Karolingern (Abhandlungen der nordrheinwestfälischen Akademie der Wissenschaften 97, Opladen 1996.
[180] Michael Borgolte, Vor dem Ende der Nationalgeschichten? Chancen und Hindernisse für eine Geschichte Europas im Mittelalter, in :Historische Zeitschrift 272 (2001), S. 561-596.