Anotace:
Leibniz’ Theorie der petites perceptions insensibles (PPI) verbindet die Leibnizsche Kritik des cartesischen Mechanizismus mit einer Konzeption der Natur und der vitalistisch verstandenen Substanzen, die in den kommunikativen Wechselbeziehungen stehen. Der Vortrag bemüht sich zuerst um eine kurze Rekonstruktion dieser Theorie, in der die Begriffe der Aktivität, der Kontinuität und der universellen Verknüpfung der Substanzen erläutert werden. In einem zweiten Schritt wird die Stelle in den Nouveaux Essais sur l'entendement humain näher analysiert, wo die Theorie der petites perceptions insensibles in der Auseinandersetzung mit dem Empirismus von J. Locke in den Kontext einer Diskussion über die Natur und die Entstehung von Affekten integriert wird. Der Ausganspunkt dieser Diskussion bietet die Frage an, was den Menschen zum Tätigsein motiviert. In einem dritten Schritt, wird die Fruchtbarkeit der Leibnizschen Theorie der PPI im Rahmen einer Affektenlehre aufgezeigt.