Acta Comeniana 

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         Loď, Orbis Sensualium Pictus
 

In 1969 verwandelte sich das Archiv pro bádání o životě a díle Jana Amose Komenského in eine internationale Revue Acta Comeniana, die seither Beiträge in Englisch, Französisch, Deutsch und Russisch, ausnahmsweise auch in anderen Sprachen (Lateinisch, Spanisch) veröffentlicht. Das Archiv fing an unter Redaktion von Ján Kvačala als eine die Ausgabe der Veškeré spisy J. A. Komenského zu begleitende Sonderzeitschrift in 1910 zu erscheinen. Nach der Kriegsunterbrechung wurde es in 1957 erneuert. Die erste und der Anfang der zweiten Epoche der Existenz von Archiv werden in der Bibliografie článků v časopise Archiv pro bádání o životě a díle J. A. Komenského. Roč. 1–20 (1910–1961), zusammengestellt von Marta Bečková (Praha, St. pedagogická knihovna Komenského 1964) eingefangen. Die Acta Comeniana bewahren die Kontinuität mit dem ehemaligen Archiv, was durch die Doppelnummerierung der Bände angedeutet wird.
Der dokumentarischen Vollständigkeit wegen werden ins Register alle abgedruckten Texte samt der gelegentlichen hineingenommen. Der Inhalt einzelner Bände und ihre Struktur varierten im Verlauf der Jahre, unregelmäßig war auch die Periodizität. Deshalb beachten wir die ursprüngliche Gliederung der einzelnen Jahrgänge nur in einem gewißen Maße; die Eingaben werden in neun Abschnitte eingeteilt: Studien, Materialien und Editionen, Nekrologe und Jubiläen, Rezensionen, Berichte über die Literatur, Bibliographische Übersichten, Konferenzdiskussion, Berichte, Gelegenheitstexte. Die Eingaben werden nach den Namen der Autoren alphabetisch geordnet, bei den anonymen Texten ist der Titel entscheidend, außer der Abschnitte Nekrologe und Jubiläen, Rezensionen und Berichte über die Literatur, wo der sachliche Gesichtspunkt bevorzugt wird. Rezensionen und Berichte über die Literatur werden nach den Autoren der besprochenen Bücher gereiht, eventuell nach dem ersten Wort des Titels, außerdem ist die Sprache (D, E, F, R) der jeweiligen Rezension angeführt. Im abschließenden Autorenregister werden in alphabetischer Reihe die Autoren, bzw. Herausgeber aller in den Acta Comeniana abgedruckten Texte.
 

Jg. 1 (XXV), 1969. Redaktionsrat, Chefredakteur Josef Polišenský, Redaktionssekretär Jiří Kyrášek. – Der Band enthält Beiträge aus der internationalen, dem comenianischen Hauptwerk De rerum humanarum emendatione consultatio catholica gewidmeten Konferenz, die von 20.–24. 9. 1967 in Olomouc stattfand.

2 (XXVI), 1970. Redaktionsrat, Chefredakteur Josef Polišenský, Redaktionssekretär Jiří Kyrášek.
3 (XXVII), 1972. Redaktionsrat, Chefredakteur Josef Novotný, Redaktionssekretär Jiří Kyrášek. – Der Band enthält Beiträge aus der internationalen comeniologischen Konferenz, gehalten von 8.–11. 9. 1970 in Prag.

4/1,2 (XXVIII/1,2), 1979. Chefredakteur Josef Novotný, Redaktionssekretär Stanislav Králík.

5 (XXIX), 1983. Chefredakteur Milan Kopecký, Redaktionssekretär Marta Bečková.

6 (XXX), 1985. Chefredakteur Milan Kopecký, Redaktionssekretär Marta Bečková.

7 (XXXI), 1987. Chefredakteur Milan Kopecký, Redaktionssekretär Marta Bečková.

8 (XXXII), 1989. Chefredakteur Milan Kopecký, Redaktionssekretär Marta Bečková.

9 (XXXIII), 1991. Chefredakteur Milan Kopecký, Redaktionssekretär Marta Bečková. – Hommage ŕ l’occasion du quatričme centenaire de la naissance de Jean Amos Coménius. Les coméniologues tchčques et slovaques.

10 (XXXIV), 1993. Chefredakteur Marta Bečková, Redaktionssekretär Vladimír Urbánek. – Hommage anläßlich des vierhundertsten Geburtstags des Jan Amos Comenius.
 
 

Zur Einleitung

Das vierhundertjährige Geburtsjubiläum J. A. Komenskýs im Jahre 1992, das auch unsere Revue Acta Comeniana in Erinnerung brachte, bedeutete einen gewissen Höhepunkt in der Etappe der Komenský-Forschung und der Untersuchung seines Werkes. In eine weitere Periode ihrer Existenz treten auch die Acta Comeniana. Im Jahre 1994 konstituierte sich ihr Redaktionsbeirat und beschloß, die Revue der weitergefaßten Problematik der Erforschung der Ideengeschichte der Frühen Neuzeit zu widmen. In gewisser Hinsicht war eine derartig weitgespannte Einstellung faktisch bereits im Einleitungswort des Redakteurs Ján Kvačala zum ersten Band des Archiv pro badání o životě a spisech J. A. Komenského (Archiv für die Erforschung des Lebens und der Schriften J. A. Komenskýs) im Jahre 1910 vorausgesetzt worden. Obwohl das Sammelwerk hauptsächlich bio-bibliographische Daten über Komenský zusammentragen sollte, ist noch heute überraschend, in welch breiten Zusammenhängen Kvačala dieses Programm konzipierte und welch großer Teil davon bislang nicht realisiert wurde. Ähnlich betonten die Mitglieder des Redaktionsbeirates des erneuerten Archivs (diesmal bereits mit dem Untertitel Acta Comeniana), Josef Polišenský und Jan Patočka, in ihren programmatischen Abhandlungen im Jahre 1957 den weitgehenden historischen und ideologischen Kontext der Komenský-Forschung. Eine derartige Spannbreite ist unseres Erachtens auch heute sowohl der Komenský-Forschung, als auch der internationalen fachkundigen Diskussion über die allgemeineren Themen der Geschichte der Frühen Neuzeit förderlich. Diesen Gedanken unterstützten auch die Wissenschaftler aus sieben europäischen Ländern, die Mitglieder des internationalen Beirates der Acta wurden.
Wir wären froh, wenn die in den Acta veröffentlichten Studien die Philosophie des 16. und 17. Jahrhunderts, die komplizierte Entwicklung der neuzeitlichen Wissenschaft, das frühneuzeitliche politische Denken, die Literatur der Renaissance, des Manierismus und des Barocks, die Wandlungen im religiösen Denken und Fühlen und weitere kulturgeschichtliche Themen behandeln würden. Zu solch allgemeineren Themen gehört zum Beispiel die intellektuelle Kommunikation im 17. Jahrhundert, der einige Beiträge im nächsten Band der Acta gewidmet sein werden. Auch weiterhin werden wir die Editionsproblematik und die damit zusammenhängenden Fragen der Philologie und Heuristik verfolgen. Wir beabsichtigen ebenfalls, die Publikation bislang nicht herausgegebener Quellen fortzusetzen. Auch auf Persönlichkeiten wollen wir zurückkommen, die die Acta gestalteten oder auf ihren Seiten publizierten und gleichzeitig im breiteren Maße zur Erforschung der Geschichte der Frühen Neuzeit beitrugen. Zu solchen Persönlichkeiten rechnen wir z.B. Ján Kvačala (1862-1934), der nicht nur Komeniologe, sondern auch bedeutender Forscher über Campanella, Alsted, Leibniz und die Geschichte der Reformation war. In diesem Band gedenken wir der Persönlichkeit eines anderen hervorragenden Forschers über Komenský und die Barockliteratur: Dmytro Čyževskyj (1894-1977).
Als wichtige Aufgabe der Acta betrachten wir es, die internationale wissenschaftliche Gemeinde über die neue Fachliteratur zu informieren. Gern würden wir mehr Rezensionen über Publikationen aus Mitteleuropa bringen, die gewöhnlich den westeuropäischen Forschern sprachlich und auch sonst schwer zugänglich sind.
Die weitergefaßte Einstellung der Acta schlug sich nicht nur im Untertitel unserer Revue nieder; symbolische Bedeutung hat auch das Umschlagbild – der Stich eines Schiffes aus Komenskýs Werk Orbis sensualium pictus (Noribergae 1658). Möge also dieses Schiff den Autoren und Lesern dabei behilflich sein, neue Horizonte sowie verborgene Kontinente der Geschichte der Frühen Neuzeit zu entdecken.

Marta Bečková – Vladimír Urbánek
 
 
 
 
 
 

A Word of Introduction

The 400th anniversary of J. A. Comenius’ birth in 1992, commemorated also by our review Acta Comeniana, reached a certain stage of research on Comenius and his work. The Acta Comeniana thus opens a new period in its existence. The editorial staff, established in 1994, decided to open the review to a wider discussion in the field of early modern intellectual history. To a certain extent, such a wide approach was indeed supposed by the editor Ján Kvačala in his introductory word to the first volume of the Archiv pro badání o životě a spisech J. A. Komenského in 1910. The main proposal of the periodical was aimed at collecting of the bio-bibliographical data on Comenius. However limited this proposal may have appeared, Kvačala conceived the programme in a context the extent of which is still surprising and still largely remains unfulfilled. Two of the editors of the Archiv (renewed in 1957 and then issued with the subtitle Acta Comeniana), Josef Polišenský and Jan Patočka, similarly stressed in their programme declarations in the first issue the wide historical and philosophical framework of Comenius studies. Such a wider context is, in our opinion, fruitful both for Comenius studies proper, and for international scholarly discussion on more general topics of early modern intellectual history. This idea has been supported by the scholars from seven European countries who are members of the International Editorial Board of the Acta Comeniana.
We would be happy to publish in these pages papers dealing with the philosophy of the 16th and 17th centuries, the complicated constitution of modern science, early modern political thought, the Renaissance, Manneristic and Baroque literature, the changes in religious thought and feeling, and other topics of cultural history. To such general topics belongs, e.g. intellectual communication in the 17th century, which will be dealt with in several articles of the next volume. We shall continue to follow the problems of editing early modern texts, without excluding the philological and heuristic problems. We intend to continue publishing hitherto unpublished sources. We will also pay attention to those personalities of merit who shaped the Acta Comeniana or whose works appeared therein and who, at the same time, were important on a large scale as early modern intellectual historians. The above-mentioned Ján Kvačala (1862-1934), who was not only a Comenius specialist but also an outstanding Campanella, Alsted, and Leibniz scholar, deeply familiar with the history of the Reformation, ranks with such personalities. Another prominent scholar of Comenius and Baroque literature, Dmytro Čyževskyj (1894-1977), is commemorated in the present volume.
We consider it an irreplaceable duty to inform the international scholarly community of newly published literature. We intend to print more reviews particularly on publications coming from Central Europe, usually inaccessible to West European scholars for reasons of language and others.

Marta Bečková – Vladimír Urbánek
 
 
 



 
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